Professionelle Spiel- und Lernbegleitung von vier- bis achtjährigen Kindern im altersgemischten Unterrichtssetting

Beschreibung

Das Dissertationsvorhaben befasst sich mit der Interaktionsgestaltung zwischen der Lehrperson und den vier- bis achtjähriger Kinder (auch Spiel- und Lernbegleitung genannt) in der Basisstufe. Es wird untersucht, wie sich eine hohe Qualität in der Interaktion zwischen der Lehrperson und den Kindern zeigt und inwiefern die Qualität von «berufsspezifischen Merkmalen» von Lehrpersonen abhängig ist.

Verschiedene Studien zeigen, dass eine hohe Interaktionsqualität, in welcher das Kind im Spiel gezielt gefördert und in der Zone der nächsten Entwicklung begleitet wird, sehr wichtig für das Lernen ist. Trotz dieser Befunde ist jedoch nach wie vor unklar, wie die Lehrpersonen in Basisstufenklassen die (bewusste) Interaktionsgestaltung für das Lernen der Kinder nutzen. Eine Vermutung der Doktorandin ist, dass die hohe Heterogenität einer Basisstufenklasse dazu führt, dass die Lehrpersonen die Kinder zielgerichtet und intensiv beim Spielen begleiten und Lerngelegenheiten erkennen und nutzen, weil sie ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Entwicklungsspannbreite innerhalb der Basisstufe haben und entsprechend handeln können.

Im Rahmen des Dissertationsvorhabens wurden rund 90 Basisstufenlehrpersonen zu berufsbezogenen Überzeugungen (Spiel- und Lernverständnis, Einstellungen zur Heterogenität), dem Professionswissen im Bereich des Spielens und Lernens von vier- bis achtjährigen Kindern sowie den soziodemographischen Merkmalen befragt. Rund 30 dieser Lehrpersonen wurden bei der Begleitung der Kinder in einer Spiel- und Lernumgebung während 45 bis 90 Minuten videografiert. Diese Daten werden aktuell auch im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten analysiert.

Ziel ist es evidenzbasierte Hinweise zu den Voraussetzungen von wirksamer Spiel- und Lernbegleitung wie auch Hinweise zur Qualität in der Umsetzung von Spiel- und Lernbegleitung in altersgemischten Lerngruppen gefunden werden. Ziel ist es Felder für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen zu erschliessen und empirisch fundierte Empfehlungen so zu formulieren, dass das Potenzial der Spiel- und Lernbegleitung in altersgemischten Settings gewinnbringend, förderorientiert genutzt werden kann.