Umgang mit Diskriminierungen wie Antisemitismen und Rassismen in der Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung

Im Fokus steht der Umgang mit Diskriminierungen wie Antisemitismen und Rassismen in den Curricula und der Lehre der österreichischen Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung.

Übersicht

Forschungsschwerpunkt / Themenfeld
  • Professions- und Unterrichtsforschung
  • Fachdidaktik der Gesellschaftswissenschaften
  • Professionsforschung
  • Professions- und Unterrichtsforschung
  • Fachdidaktik der Gesellschaftswissenschaften
  • Professionsforschung
Status
abgeschlossen
abgeschlossen
Zeitraum
01.08.2022 - 31.08.2024
01.08.2022 - 31.08.2024

Beschreibung

Phase 1: Indikatoren zur Prävention von Antisemitismen in Curricula der Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung

Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung sind ein gravierendes gesellschaftliches Problem, welches auch in Schulen und der Lehrer:innen-Bildung wiederzufinden ist. Im Januar 2021 verabschiedete die österreichische Bundesregierung eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus. Massnahmen werden u.a. für die Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung formuliert, wie etwa die kritische Beleuchtung von Curricula und Modulplänen österreichischer Institutionen der Lehrer:innen-Bildung. Das IGE erhielt vom Qualitätssicherungsrat für die Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung den Auftrag, 124 Curricula und Modulpläne hinsichtlich Antisemitismen zu analysieren. Die Dokumente werden mittels Verfahren der quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse hinsichtlich folgender Forschungsfragen analysiert:

(1)    Welche Indikatoren zur Prävention von Antisemitismen in Curricula und Modulplänen der Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung werden in welchem Kontext (Studiengang, Studienfach und Modul) genannt?

(2)    Wie werden die Indikatoren in den Dokumenten in Beziehung gesetzt?

(3)    Lassen sich die Curricula und Modulpläne typologisieren und wenn ja, wie lassen sich allfälligen Typen charakterisieren?

Phase 2: Umgang mit Antisemitismen in Lehrveranstaltungen an Hochschulen der Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung

In der Analyse von Curricula und Modulplänen im Herbst 2022 zeigte sich, dass Indikatoren, welche Antisemitismen direkt adressieren – Antisemi*, „Jüdinnen, Juden und Judentum“, „Holocaust und Shoah“ sowie „Israel“ – in den Dokumenten gar nicht oder selten zu finden waren (Galle, Gautschi & Steger, 2023). Das Ergebnis erstaunt angesichts der intensiven wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurse. Es steht auch in Widerspruch zu Aussagen von Lehrenden und Forschenden an Hochschulen, die über den Umgang mit Antisemitismen an ihren Institutionen berichten. 

Deshalb werden in einer zweiten Phase des Projekts konkrete Beispiele aus dem österreichischen Hochschulalltag zum Umgang mit Antisemitismen und Rassismen analysiert. Folgende Forschungsfragen werden beantwortet:

(1) Inwiefern thematisieren Dozierende Antisemitismen und Rassismen in Lehrveranstaltungen?

(2) Wie schätzen Dozierende ihre Studierenden hinsichtlich der Bereitschaft, sich mit Antisemitismen und Rassismen auseinanderzusetzen, ein?

(3) Wie gestalten Dozierende Lehrveranstaltungen zu den Themen Antisemitismen und Rassismen?

In einem ersten Schritt identifizieren die Forschenden aus dem Datenkorpus Curricula und Module, die Indikatoren enthalten, welche die Möglichkeit geben, Antisemitismus in den Veranstaltungen zu thematisieren. Zweitens werden die Dozierenden, welche die entsprechenden Veranstaltungen in den letzten zwei Jahren durchgeführt haben, zu einem Online-Fragebogen zum Umgang mit Antisemitismen und Rassismen in ihrer Lehre eingeladen. Drittens werden ausgehend der Antworten Schlüsselpersonen identifiziert, welche einen bedeutsamen Beitrag zum Thema leisten, und zu einem Einzelinterview eingeladen. 

Phase 3: Mitwirkung im Stellungnahmeverfahren der überarbeiteten Curricula

Die Hochschulen der Pädagoginnen- und Pädagogenbildung in Österreich erhielten vom Qualitätssicherungsrat Österreich den Auftrag, ihre Curricula zu überarbeiten (HS-QSG, Anl. 1 zu § 30a Abs. 1 Z 4).

Anlässlich der Überarbeitung wurde ein Gremium von Expert:innen gebildet, welche eine Stellungnahme zu den neu entwickelten Curricula verfassen. Marco Galle wirkt zum Thema «Diversität und Inklusion» mit, unter dem der Umgang mit Ausgrenzungen und Diskriminierungen wie Rassismen und Antisemitismen thematisiert wird.


Organisation

Beteiligte interne Organisationen
Institut für Professions- und Unterrichtsforschung
Institut für Fachdidaktik der Gesellschaftswissenschaften
Institut für Professions- und Unterrichtsforschung
Institut für Fachdidaktik der Gesellschaftswissenschaften
Finanzierungstyp
andere öffentliche Institutionen
andere interne Finanzierung
andere öffentliche Institutionen
andere interne Finanzierung

Beteiligte Personen

Intern


Publikationen & Vorträge

Galle, M., Gautschi, P. & Steger, J. (2023). Prävention von Antisemitismen durch Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung. Grundlagen und Einblicke in eine quantitative Dokumentenanalyse von Curricula und Modulplänen mit MAXQDA und R. In A. Schnider, M.-L. Braunsteiner, I. Brunner, C. Hansen, B. Schober & C. Spiel (Hrsg.), PädagogInnenbildung: Evaluationen und Analysen (S. 586-660). Heiligenkreuz im Wienerwald: Be+Be-Verlag.


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