Evaluation zur Lehrplaneinführung im Fürstentum Liechtenstein

Beschreibung

Seit dem 1. August 2019 gilt für den Kindergarten- und Pflichtschulbereich des Fürstentums Liechtenstein der Liechtensteiner Lehrplan (LiLe). Der LiLe beschreibt den bildungspolitisch legitimierten Auftrag der Gesellschaft an die Volksschule und formuliert die Ziele für den Unterricht aller Stufen der Volksschule. Der LiLe basiert in seinen Grundsätzen auf dem Lehrplan 21 der Deutschschweizer Kantone und ist für die öffentlichen Schulen im Kindergarten- und Pflichtschulbereich bindend.

Die Regierung des Landes hat beschlossen, die Lehrplaneinführung im Schuljahr 2024/25 nach einer fünfjährigen Einführungsphase umfassend extern evaluieren zu lassen. Das Ziel der Evaluation besteht darin, zu überprüfen, ob und in welchem Umfang die Erwartungen an die Schulen, welche im Lehrplan in Form von 14 Qualitätsansprüchen formuliert werden, nach der Einführungsphase als erfüllt gelten können. Aus Erkenntnissen zur Umsetzung und Wirksamkeit des LiLe sollen Optimierungsmassnahmen zur Erhöhung der Wirksamkeit abgeleitet werden. Ein besonderer Fokus der Evaluation liegt auf der Kompetenzorientierung des Unterrichts und dem zielgerichteten Einsatz mobiler Geräte zur Unterstützung der Lernprozesse der Schüler*innen.

Die erste Phase der Evaluation besteht in einem qualitativen Zugang zum Evaluationsgegenstand. Dieser besteht aus einer Analyse zentraler Dokumente und fünf explorativen Fokusgruppeninterviews mit Schulleitenden, Lehrpersonen und allen Mitgliedern der Schulaufsicht. Die zweite Phase der Evaluation besteht in einem quantitativen Zugang zum Evaluationsgegenstand mit einer flächendeckenden Überprüfung der Umsetzung des LiLe mittels einer Online-Befragung der Schulleitenden, Lehrpersonen, Schüler*innen und Eltern.