Wintercampus SJ 24/25 – Veni Vidi Wirkung

Beschreibung

Leitidee

Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedarfen in verschiedenen Bereichen ist hoch komplex und erfordert entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten auf der theoretischen und praktischen Ebene. Als Verbindung dieser Ebenen bietet die evidenzbasierte Praxis einen vielversprechenden Ansatz für Fachpersonen in der Heil- und Sonderpädagogik, um passende und wirksame Massnahmen zu implementieren. Die Kompaktwoche "Veni Vidi Wirkung" ist ein Angebot für alle Studierende der HfH und bietet einen umfassenden Einblick in die Grundlagen der evidenzbasierten Praxis und vermittelt ihnen die Fähigkeiten, um diese in ihrem Arbeitsalltag anzuwenden. Wir führen die Teilnehmenden durch die verschiedenen Schritte von der Generierung einer Fragestellung nach dem PICO-Prinzip bis hin zur Reflexion des Ergebnisses einer Intervention. Dabei lernen die Teilnehmenden, wie sie Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen der Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler zusammenführen, um die am besten geeigneten Massnahmen zu ermitteln. Auf diese Weise können sie Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedarfen mittels der Strategie der evidenzbasierten Praxis angemessen und erfolgreich adressieren.

Lernziele/KompetenzenKernkompetenz Ask (Fragen): Ausgehend von diagnostischen Daten kann eine Fragestellung formuliert werden, welche die systematische Suche nach externer Evidenz ermöglicht. 

Kernkompetenz Acquire (Ermitteln): Ausgehend von einer gegebenen Fragestellung können verschiedene Formen von Evidenz generiert und/oder gesammt und trianguliert. 

Kernkompetenz Appraise (Einschätzen): Methoden zur Bewertung von externer, interner und sozialer Evidenz werden beherrscht und hinsichtlich ihrer Relevanz für die Bestimmung einer Massnahme beurteilt. 

Kernkompetenz Apply (Durchführen): Massnahmen auf Basis von externer, interner, sozialer und externer Evidenz können geplant und durchgeführt werden.

Kernkompetenz Audit (Evaluieren): Die durchgeführten Massnahme können evaluiert und die Ergebnisse als neu gewonnene Evidenz aufbereitet und verwertet werden. LerninhalteDas Modul zielt darauf ab, die Kompetenz der Studierenden in der Diagnostik und Förderung zu stärken. Hierzu werden die Studierenden mit den grundlegenden Begriffe und Techniken der evidenzbasierten Praxis vertraut gemacht, wobei der Kreislaufs Ask-Acquire-Appraise-Apply-Audit als Modell genutzt wird. Ausgehend von förderdiagnostischen Daten wird aufgezeigt, wie Fragestellungen und Hypothesen formuliert und geprüft werden können. Es werden zudem Methoden vermittelt, um externe Evidenz zu sammeln und diese mit der internen und sozialen Evidenz zu triangulieren. Die Studierenden lernen, Entscheidungen zu Massnahmen auf evidenzbasierter Grundlage zu treffen, die gewählten Massnahmen zu implementieren, die Implementierungsqualität zu beurteilen und die Wirksamkeit z.B. durch Verlaufsdiagnostik zu messen. Abschliessend werden auch die Kompetenz zur Auswertung (quantitativ und qualitativ), Evaluation und Reflexion auf Basis der gewonnen Daten zu vermittelt, um die Qualität der Massnahme im Sinne praxisbasierter Evidenz kontinuierlich zu verbessern.Lehr-/Lernformen/Methodik u. DidaktikBlended Learning: Hybride Veranstaltungen (2 Tage) und begleitetes Selbststudium (3 Tage).LeistungsnachweisFallbezogene Planung einer MassnahmeLiteraturDollaghan, C. A. (2007). The handbook for evidence-based practice in communication disorders. Paul H. Brookes Publishing Co.
Cook, B. G., Smith, G. J., & Tankersley, M. (2012). Evidence-based practices in education. In K. R. Harris, S. Graham, T. Urdan, C. B. McCormick, G. M. Sinatra, & J. Sweller (Hrsg.), APA educational psychology handbook, Vol 1: Theories, constructs, and critical issues. (S. 495–527). American Psychological Association. https://doi.org/10.1037/13273-017