Ethik-Lehrmittel für den 1.-3. Zyklus

Beschreibung

Auf der Grundlage eines von Lehrpersonen und Expertinnen begutachteten und vom Bildungsrat des Kantons Zürich verabschiedeten Konzepts werden Unterrichtsmaterialien für den 1., 2. und 3. Zyklus erstellt, die das gemeinsame Nachdenken über philosophische Fragen und die Bearbeitung ethischer Herausforderungen fördern. Von lebensweltlich anschlussfähigen Schauplätzen aus werden diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven und im Zusammenhang mit Themen aus verschiedenen Fächern bearbeitet.

Für die Bearbeitung der philosophischen und ethischen Fragen, die sich an den verschiedenen «Schauplätzen» stellen, greift das Lehrmittel auf das Modell der fünf Denkmethoden des deutschen Philosophiedidaktikers Ekkehard Martens zurück. Er beschreibt Philosophie als eine elementare Kulturtechnik, die das gemeinsame Fragen, Nachdenken und Urteilen fördert. Die Arbeit mit diesen philosophischen Werkzeugen wird sich durch alle Zyklen hindurchziehen und immer wieder stufengemäss praktiziert und geübt werden.

Das Lehrmittel «Schauplatz Ethik» (Arbeitstitel) wird auf das Fachanliegen Ethik im Lehrplan 21 ausgerichtet. Mit den Kompetenzbereichen Menschliche Grunderfahrungen, Philosophieren, Werte und Normen sowie Ethische Urteilsbildung ist im Lehrplan 21 ein Feld abgesteckt, welches in den Schulen bereits präsent ist, jedoch bisher kaum systematisch legitimiert und kultiviert wurde. Die genannten Kompetenzbereiche lassen einen Zusammenhang oder Aufbau erkennen, der über die Schulzeit hinweg zu erkennbaren Kompetenzen führen soll, über welche die Kinder und Jugendlichen zunehmend verfügen und die ihnen auch zunehmend bewusst werden. 

Im Hintergrund des Faches steht ein weit gefasstes Verständnis von Ethik. Ethische Reflexion hat ihren Ausgangspunkt und Horizont in der Frage nach Lebensorientierung: Was ist ein gutes Leben und wie kann man es führen? Das Anliegen der Ethik im Sinne des Lehrmittels ist nicht primär Wertevermittlung. Es geht vielmehr darum, dass den Schülerinnen und Schüler bewusst wird, welche Wertvorstellungen sich in strittigen Fragen und problematischen Situationen zeigen. Dies hängt davon ab, wie Fragen und Situationen wahrgenommen werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen als Heranwachsende ethische Grundkonzepte wie Gerechtigkeit, Freiheit, Verantwortung und Menschenwürde in ihre Wahrnehmung und Beurteilung von Situationen und Problemen miteinbeziehen. Erst ihre Nachdenklichkeit ermöglicht Kindern und Jugendlichen, unter Einbezug der genannten Grundkonzepte ethische Urteile zu bilden.