Anthony Browne

Der englische Künstler Anthony Browne gilt trotz mehrfacher Auszeichnungen und guter Kritiken vielen noch immer als Geheimtipp. 1946 in Sheffield geboren, lernte er das Zeichnen an der Art School Leeds und anschliessend als anatomischer Zeichner.

1976 erschien sein erstes Bilderbuch, bis heute ist Anthony Browne als Bilderbuchautor und -illustrator tätig, u.a. illustrierte er auch Texte von Ian McEwan. In seinen Werken nimmt Browne seine (kindliche) Leserschaft ernst. Er setzt sich mit ihren Ängsten und mit Konflikten auseinander, findet in den Geschichten geschickt die richtige Tonalität und setzt die Figuren in aussergewöhnlichen Bildern um. Es ist oft nichts Niedliches an ihnen, ihre Darstellung ist wenig kommerziell ausgerichtet. Interessant mag sein, dass oftmals Gorillafiguren vorkommen. Und immer wieder entdeckt man in seinen Bildern – beispielsweise in den Gorillabüchern rund um Willy – surreale Elemente, als Hommage an den Künstler René Magritte.

Anthony Browne gelingt es auch hervorragend, seinen Leser/-innen Einblick in unterschiedliche Perspektiven zu geben. Im Buch «Der Tunnel» (1990), einer Geschichte über zwei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kriecht der Junge in einen Tunnel, den die beiden entdecken. Und kommt nicht mehr zurück! Die Schwester überwindet ihre grosse Angst, um den Bruder zu suchen, und kriecht ebenfalls in den Tunnel. Als Leserin, Leser zieht einen die Tunnelperspektive allein schon in ihren Bann.

1985 erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis für «Mein Papi, nur meiner!». 1998 erschien «Stimmen im Park», nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 1999, und im Jahr 2000 ausgezeichnet mit dem Hans Christian Andersen Award, der höchsten internationalen Auszeichnung für Kinderbuchautoren und -illustratoren.

Die Bilderbuchsammlung ist im Besitz von 22 Bilderbüchern von Anthony Browne.

– Unter der Signatur BROW: «Willy der Träumer», «Mein Papi, nur meiner!», «Stimmen im Park», «Der Tunnel»

«Der Tunnel», auf Englisch erzählt