Nachhaltigkeit

Die PH Luzern ist national führend im Bereich der Lehre sowie der Forschung und Entwicklung zu Nachhaltigkeit. Sie bietet in Kooperation mit der PH Bern den Masterstudiengang «Natur, Mensch Gesellschaft und Nachhaltige Entwicklung» an und führt ein gleichnamiges Forschungsinstitut. Überdies läuft seit Frühling 2022 das Projekt «Nachhaltige Entwicklung an der PH Luzern» mit einer neuen Fachstelle und Arbeitsgruppen aus den verschiedenen Leistungsbereichen.

Bedeutung der Nachhaltigkeit

«Der PH Luzern ist es ein wichtiges Anliegen, das Prinzip der Nachhaltigkeit in der eigenen Institution zu verankern und zukünftige Generationen von Lehrpersonen darauf vorzubereiten, Bildung in Nachhaltiger Entwicklung in ihre Berufspraxis zu integrieren und Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, sich in diese Konzepte einzudenken», betont Kathrin Krammer, Rektorin der PH Luzern.

Eine Umfrage von swissuniversities bei den universitären Hochschulen, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen im März 2020 bestätigt das grosse Engagement der PH Luzern, vor allem auch im Bereich der Bildung in Nachhaltiger Entwicklung. Unter Nachhaltigkeit – swissuniversities ist die PH Luzern als einzige PH sowohl unter «Forschung» als auch unter «Lehre» (mit der PH Bern) als positives Beispiel für Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung aufgeführt.

In Lehre, Forschung und Entwicklung sowie im Betrieb achtet die PH Luzern auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit ist eine «drängende gesellschaftliche Entwicklung» und ein politischer Auftrag, der in der Schweizerischen Bundesverfassung verankert ist (BV, Art 2). Bereits 2015 haben die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) die «Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung» zum bildungspolitischen Ziel für den Bildungsraum Schweiz erklärt. 

Für die Pädagogischen Hochschulen präsentiert sich dieses Ziel in doppelter Form: Einerseits gilt es, das übergeordnete Prinzip der Nachhaltigkeit in der eigenen Institution zu verankern, andererseits stehen die Pädagogischen Hochschulen vor der Herausforderung, zukünftige Generationen von Lehrpersonen zu befähigen, das Prinzip der Nachhaltigen Entwicklung sowie der Bildung in Nachhaltiger Entwicklung (BNE) in ihre Berufspraxis zu integrieren und weiterzuvermitteln. Schliesslich wird in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen massgeblich entschieden, welche heute erlernten Kompetenzen auch in Zukunft bedeutend sein werden und welches Wissen und Können im Kanon der öffentlichen Bildung integriert und vermittelt werden soll.

Die PH Luzern bemüht sich seit ihrer Gründung 2003, die Konzepte der Nachhaltigen Entwicklung und der BNE in Lehre, Forschung und Betrieb zu etablieren und kann bereits etliche Erfolge vorweisen. Dazu gehören etwa spezifische BNE-Module in der Ausbildung der Lehrpersonen, der Masterstudiengang NMG+NE, interne Tagungen zu BNE, BNE-Woche für Studierende, die Verankerung des Themas im Rahmen der Lehrmittelentwicklung oder Studierendenprojekte mit U-Change.


Fachstelle Nachhaltigkeit und BNE

Das Projekt «Nachhaltige Entwicklung an der PH Luzern» zielt schwerpunktmässig auf die verbesserte Vernetzung unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure an der PH Luzern (u.a. Studierende, Dozierende, Forschende), im Schulfeld (Lernende, Lehrpersonen, Schulleitungen), der bildungsnahen Institutionen (Lernmaterialproduzierende, ausserschulische Bildungsangebote usw.) sowie der Öffentlichkeit (Politik, Bildungsdepartement usw.). 

Hierzu wird das bisherige Engagement im Bereich Nachhaltigkeit und Bildung in Nachhaltiger Entwicklung seit April 2022 durch die «Fachstelle Nachhaltigkeit und BNE» und ihre Arbeitsgruppen in den verschiedenen Leistungsbereichen der PH Luzern zusammengeführt und koordiniert weiterentwickelt. 

Der strukturelle Einbezug der Studierenden wird über den Austausch zwischen der StudOrg und der Fachstelle sowie die Plattform von Student Engagement @PH/HEP/SUPSI gefördert. Die im Februar 2024 lancierte Plattform unterstützt Studierenden aus verschiedenen Pädagogischen Hochschulen dabei, sich für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Die Plattform vermittelt Studierenden Kurzeinsätze, längere Engagements im Sinne von Service Learning oder Coachings für das Umsetzen eigener Projekte organisiert regelmässig den «BNE-Talk», ein online Vernetzungsevent zwischen (Praxis)Partnern und Studierenden. Darüber hinaus finden Studierende Inspirationen und einen Marktplatz für Semester-, Bachelor- und Masterarbeiten im Bereich BNE. Dozierende können sich für die Implementierung von Service Learning in der Lehre begleiten lassen. 

In der Projektphase von 2022 bis Ende 2024 wird die Fachstelle in Co-Leitung von Markus Wilhelm als Fachperson Bildung und Monika Kloth als Fachperson Infrastruktur geleitet. Die Co-Leitung wird unterstützt durch Michelle Hermann als wissenschaftliche Assistentin und ist während der Projektphase direkt dem Rektorat unterstellt. 

Die Arbeitsgruppen und ihre Ziele

  • Die «Arbeitsgruppe BNE in der Lehre» setzt sich in Diskussionsgruppen einerseits kritisch mit den gängigen Konzepten zur Nachhaltigen Entwicklung und in der Folge auch jenen einer Bildung in Nachhaltiger Entwicklung auseinander. Andererseits werden aktuelle theoretische Ansätze reflektiert, die das Potential zur Veränderung der Vorstellungen zu Unterricht in diesem Themenbereich bergen. Diese Arbeiten bilden die Grundlage für neue Themensetzungen für die BNE-bezogene Lehre und das Erproben verschiedener Formen der Fächer- und Bereichsübergreifenden Zusammenarbeit. Die Arbeitsgruppe besteht aus einem «Kernteam» sowie 24 «Ambassador*innen» aus den verschiedenen Fächern und Bereichen der Aus- und Weiterbildung und wird geleitet von Markus Wilhelm. 
  • Die «Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit in Betrieb und Dienstleistungen» hat im Zusammenhang mit dem Umweltmanagement der PH Luzern zum Ziel, den Ressourcen- und Energieverbrauch der PH Luzern laufend effizienter zu gestalten und die betrieblich bedingte Umweltbelastung der PH Luzern zu verringern. Im Rahmen der Gesamtstrategie Nachhaltige Entwicklung an der PH Luzern wird eine Strategie für den Betrieb erarbeitet, welche die Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft gleichermassen abdeckt. Neben den Themen erneuerbare Energien, Treibhausgasreduktion, umweltschonender Bau und Betrieb sollen so auch gesellschaftliche Themen wie Partizipation, hohe Nutzungsqualität, etwa durch hindernisfreies Bauen, sowie gesundheitliche Kriterien abgedeckt werden. Im Bereich Gesellschaft ist der PH Luzern ein konstruktiver Umgang mit Diversität und die Umsetzung von Chancengerechtigkeit Vision und Auftrag zugleich. Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitarbeitenden der Bereiche Betrieb und Dienstleistungen und wird geleitet von Monika Kloth. 
  • Die «Arbeitsgruppe BNE in Forschung und Entwicklung» hat zum Ziel, die bisher vorwiegend am Institut für Fachdidaktik Natur, Mensch, Gesellschaft (IF NMG) und Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskultur (IGE) angesiedelten BNE-Projekte aufeinander abzustimmen und dabei die Pionierfunktion zu BNE im Bereich F&E weiter auszubauen. Zudem wird eine Ausweitung der Forschungsprojekte auf andere Institute und Zentren angestrebt. Die AG setzt sich zusammen aus den Leitungspersonen der Forschungsinstitute im Leistungsbereich F&E und wird geleitet von Markus Wilhelm. 

Projektablauf

Das vom Bundesamt für Umwelt unterstützte Projekt gliedert sich unter anderem in die nachfolgenden Meilensteine und Projekte:  

  • Januar 2022: Ein erstes Ausbildungsplenum findet im Zeichen von Nachhaltigkeit und BNE statt.
  • April 2022: Die Fachstelle mit Assistenz wird eingesetzt und die Arbeitsgruppen nehmen ihre Arbeit auf.
  • September 2022 bis August 2023: Die Fachstelle erarbeitet eine Nachhaltigkeitsstrategie mit strategischen Zielen in allen relevanten Bereichen, die Ende Oktober 2023 von der Hochschulleitung verabschiedet wurde.

 

  • Januar 2023: Ein zweites Ausbildungsplenum findet im Zeichen von Nachhaltigkeit und BNE statt.
  • Januar 2024 bis Juli 2024: Die Handreichung für BNE in der Lehre an der PH Luzern wird von der AG BNE in der Lehre erarbeitet
  • Ab August/September 2024: Die Verstetigung und strukturelle Verankerung von Nachhaltigkeit und BNE an der PH Luzern wird geplant und umgesetzt.
  • Dezember 2024: Projektabschluss und Beginn der Umsetzung in den angepassten verstetigten Strukturen.

Lehre

Die PH Luzern bietet in Kooperation mit der PH Bern den Masterstudiengang «Natur, Mensch Gesellschaft und Nachhaltige Entwicklung» an. 

In der Ausbildung angehender Lehrpersonen wird die Bildung in nachhaltiger Entwicklung insbesondere in den Modulen der Fächer Natur, Mensch, Gesellschaft, Naturwissenschaft und Technik sowie Geografie behandelt.  


Forschung und Entwicklung

Die PH Luzern führt ein Institut für Fachdidaktik MINT und Nachhaltigkeit unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Wilhelm. Ein wichtiger Schwerpunkt des Instituts bildet die Bildung in Nachhaltiger Entwicklung (BNE). Das Institut führt aktuell rund ein Duzend Projekte zu Fragen der Bildung in nachhaltiger Entwicklung durch, wovon zwei durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert werden, die anderen durch Stiftungen, Bundesämtern und kantonalen Dienststellen. Insgesamt doktorieren sieben Forschende zu fachdidaktischen Fragen rund um BNE. 

Forschungsprojekte mit dem Schwerpunkt Bildung in Nachhaltiger Entwicklung

Publikationen mit dem Schwerpunkt Bildung in Nachhaltiger Entwicklung


Betrieb

Im Betrieb achtet die PH Luzern auf einen nachhaltigen und schonenden Umgang mit Ressourcen.  

Nachhaltigkeit wird auch im Zusammenhang mit dem Campus Horw grossgeschrieben. Das bisher grösste Bauprojekt des Kantons Luzern wird ab ca. 2029 der neue zentrale Standort der PH Luzern und des Departements Technik und Architektur der Hochschule Luzern sein. Die einzelnen Gebäude des Campus Horw sollen das Label SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) erfüllen und CO₂-frei betrieben werden. Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über die Energiequelle Seewasser, der Strom wird zu einem grossen Teil über Photovoltaikanlagen produziert. 


Kontakt


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