2. Oktober 2022

10 Jahre Sekundarstufe II: Feier mit weit über 100 Gästen und spannenden Voten

Der Studiengang Sekundarstufe II an der PH Luzern feiert heuer seinen 10. Geburtstag. An der Feier vom 23. September 2022 wurde zurück, auf die Gegenwart und in die Zukunft geblickt. Und engagiert diskutiert.

Angemeldet zur Feier hatten sich 128 Personen aus ganz unterschiedlichen Bildungsbereichen. So waren neben (ehemaligen) PH-Mitarbeitenden, Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner der Uni Luzern und Hochschule Luzern auch zahlreiche Rektorinnen und Rektoren diverser Maturitätsschulen, Praxislehrpersonen, Absolventinnen und Absolventen des SEK–II-Studiengangs, Studierende und kantonale Bildungsvertreterinnen und -vertreter der Zentralschweiz anwesend.

Kathrin Krammer, Rektorin der PH Luzern, qualifizierte in ihrer Ansprache den Studiengang Sekundarstufe II mit drei Adjektiven: attraktiv, vernetzt und wirksam. Ihren Ausführungen zur Gegenwart folgte der Blick in die Zukunft und ein Verweis auf eine aktuelle Studie des Bundesamts für Statistik (BfS), die bis 2031 markant mehr Schülerinnen und Schüler prognostiziert – und damit den entsprechenden Bedarf an Lehrpersonen auch auf Stufe Gymnasium. Zum Schluss ihrer Rede verschenkte Kathrin Krammer 10 Sonnenblumen – stellvertretend an verschiedene Personen, die entweder vor 10 Jahren die Samen für die SEK II Ausbildung an der PH Luzern gesetzt, diese zum Blühen gebracht oder weiter gepflegt haben und pflegen werden.

Anekdoten, Sporthistorie und beeindruckende Zahlen

Über die Anfänge berichteten Pius Disler, langjähriger Fachleiter Ausbildung Sport an der PH Luzern, und Peter Gautschi, Leiter des Instituts Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen (IGE) der PH Luzern, mit zahlreichen Anekdoten und der Feststellung, dass Geschichte und Sport einiges gemeinsam hätten. Damit waren Marcel Gisler, Dozent für Sportgeschichte an der ETH Zürich, und sein von zahlreichen historischen Bildern begleitetes Referat «Von der Wehrertüchtigung zur Gesundheitsprävention» perfekt lanciert.

Der Blick ins Jetzt wurde von Studiengangsleiterin Sarah Forster-Heinzer mit beeindruckenden Zahlen zur Ausbildung und deren Konsequenzen ergänzt: So sind über 86 Prozent der befragten Absolvent*innen im Lehrberuf tätig, 95 Prozent der Dozierenden verfügen über ein zielstufenadäquates Lehrdiplom, über 60 haben doktoriert und weitere 20 Prozent an einer Promotion (Stichwort: doppeltes Kompetenzprofil). 

Engagiert geführte Podiumsdiskussion

Zum Abschluss der Jubiläumsfeier fand ein Podiumsgespräch statt. Unter der Leitung von Peter Gautschi diskutierten Franz Eberle, Präsident der EDK-Kommission für die Anerkennung der Lehrdiplome für Maturitätsschulen, Markus Elsener, Präsident Verband Luzerner Mittelschullehrer*innen, Alana Feurer, Studentin Sek II der PH Luzern, sowie Katriina Vasarik Staub, Prorektorin Neue Kantonsschule Aarau, die Frage «Wohin mit der gymnasialen Maturität und der Ausbildung SEK II?».

Die Teilnehmenden waren sich grösstenteils einig, dass die aktuellen Vorschläge zur Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität bzw. des Rahmenlehrplans in die richtige Richtung gehen und viel Positives bringen, etwa die Stärkung transversaler Themen oder die Akzentuierung einer «vertieften Gesellschaftsreife», die als Ziel für die gymnasiale Bildung mindestens so wichtig sei wie die allgemeine Hochschulreife bzw. eine allgemeine Studierfähigkeit.

Die Bedeutung der Pädagogischen Hochschulen

Auch die aktuelle Struktur der Ausbildung für künftige Gymnasiallehrpersonen wurde im Grossen und Ganzen als zielführend und angemessen eingeschätzt. Es sei richtig, dass die künftigen Lehrer*innen zuerst einen Fachmaster und damit eine breite fachwissenschaftliche Ausbildung erwerben, obwohl einige europäische Länder hierbei andere Angebote umsetzen und früher mit erziehungswissenschaftlichen, fachdidaktischen und unterrichtspraktischen Elementen beginnen. Die Bedeutung der Pädagogischen Hochschulen zur Ausbildung wurde hervorgehoben, da Lehrpersonen für Maturitätsschulen nicht nur ihre Fächer vertreten, sondern auch Erziehungs- und Beratungsaufgaben wahrnehmen, wozu eine fundierte pädagogische Ausbildung unerlässlich ist. 

Bemängelt wurde allerdings, dass zur Struktur und Wirksamkeit der Ausbildung auf der Sekundarstufe II – gymnasiale Bildung kaum Forschung vorliege, so dass Aussagen dazu vor allem überzeugungsgeleitet seien. Alle Beteiligten waren sich zum Schluss einig, dass gerade auch deshalb ein offener Austausch zwischen diversen Akteuren und Akteurinnen erforderlich sei. Der anschliessende Apéro bot dazu gleich eine gute Gelegenheit und wurde rege für vertiefende Diskussionen genutzt.


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