4. Dezember 2020

Ein Novum in der Schweizer Bildungslandschaft

Den Schweizer Schulen fehlt es an heilpädagogisch ausgebildetem Personal. Die PH Luzern schafft Abhilfe und diplomiert die ersten Studierenden eines neu konzipierten Studienprogramms.

Werner Hürlimann, Studiengangleiter Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule Luzern, bringt es auf den Punkt: «Wir haben in der Schweiz einen Mangel an heilpädagogisch ausgebildeten Lehrpersonen. Dieser akzentuiert sich auf der Sekundarstufe I in besonderem Mass. Das hat die PH Luzern bewogen, eine Studiengangsvariante zu konzipieren, welche die Ausbildung in Fächern mit heilpädagogischen Schwerpunkten vereint und gleichzeitig den Vorgaben der Erziehungsdirektorenkonferenz entspricht.»

Diese Variante ist ein Novum in der Schweizer Bildungslandschaft und basiert – vereinfacht ausgedrückt – auf folgendem Konzept: Studierende wählen anstelle von vier Fächern nur drei (darunter Deutsch und/oder Mathematik) und nützen den dadurch entstandenen Freiraum, um sich in den Bereich der schulischen Heilpädagogik zu vertiefen. Nach neun Semestern erfolgt der Abschluss mit einem ordentlichen Diplom für Sekundarstufe I und einem Profil in Schulischer Heilpädagogik. Dabei ist für eine hohe Anschlussfähigkeit zum Master Schulische Heilpädagogik gesorgt.

Davon werden jene Studierenden profitieren können, die in diesem Monat als erste dieses Studienprogramm abschliessen. Und profitieren können sie auch davon, dass sie beste Aussichten haben auf dem Arbeitsmarkt. Das sagt beispielsweise Uwe Volkwein, der Schulleiter des Schulhauses Utenberg in Luzern, der im letzten Jahr eine Stelle hätte besetzen wollen, aber niemanden finden konnte. Den Bedarf stuft er als erhöht ein, «doch der Markt ist wie ausgetrocknet.» Umso erfreuter ist er, dass durch die neue Studiengangsvariante an der PH Luzern nun dieser Bedarf quantitativ und qualitativ besser gedeckt werden kann.

Die PH Luzern hat zur Illustration und Dokumentation ihres neuen Wegs einen Video-Clip produziert, in dem während einer guten Viertelstunde von der Studiengangsleitung über betroffene Schulen bis hin zu den Studierenden alle involvierten Parteien zu Wort kommen. Im ersten Teil werden Projekt und Konzept kurz vorgestellt, der zweite Teil präsentiert die Bedürfnisse von Schulen und in Teil 3 schliesslich berichten Studierende von ihren Erfahrungen – mit der Schlussfolgerung: «Ein wirklich tolles Angebot der PH Luzern!»


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