12. Juni 2023

Europäischer Museumspreis dank PH-Support

Das Schweizerische Agrarmuseum Burgrain wurde vom europäischen Museum-Forum ausgezeichnet. Die PH Luzern trug in mehrfacher Hinsicht zu diesem Erfolg bei.

Der «Meyvaert-Preis für ökologische Nachhaltigkeit», vor wenigen Wochen in Barcelona im Rahmen der Tagung des europäischen Museum-Forums feierlich überreicht, ist für das Schweizerische Agrarmuseum Burgrain in Alberswil bei Willisau «einerseits eine Würdigung der jahrelangen Arbeit, andrerseits Ansporn, die Qualität des Museums hochzuhalten und das Angebot weiterzuentwickeln.»

So formuliert es Katrin Blassmann, die Direktorin des Museums, und weiss auch bereits, in welchen Bereichen das Museumsteam aktiv werden will, im Rahmen der 2021 eröffneten Dauerausstellung «Wer ist Landwirtschaft?» und darüber hinaus: «Die Ausstellung und die App sind bereits dreisprachig zugänglich: deutsch, französisch und englisch. Nun werden an der PH Luzern auch die bisher nur auf Deutsch bereit gestellten Lernmaterialien auf Französisch übersetzt. Zudem soll die Website des Museums übersetzt und ergänzt werden. Gegenwärtig sind zudem Dialogveranstaltungen mit Berufseinsteiger*innen in Planung. Entsprechende Pilotveranstaltungen sollen noch in diesem Jahr starten. 2024 ist eine Sonderausstellung zum Thema Wildbienen ein Hauptpunkt im Jahresprogramm.»

PH Luzern sorgt auch für spannende Downloads

Die PH Luzern ist auch massgeblich daran beteiligt, dass dieser renommierte Museumspreis ans Agrarmuseum verliehen wurde. «In der Winners Broschüre erwähnt die Jury ausdrücklich das lehrreiche pädagogische Programm und die vielen «hands-on learning»-Aktivitäten, die das Schweizerische Agrarmuseum auszeichnen. Die PH Luzern hat durch die erstellten Lernmaterialien und Praxismodule «Wer zwitschert denn da?» und «Boden – Mehr als Dreck!» massgeblich zum Vermittlungsangebot und somit auch zur Verleihung des Meyvaert Preises für ökologische Nachhaltigkeit beigetragen», erklärt Fabienne Luchsinger. Sie ist für den Bereich Bildung und Vermittlung im Agrarmuseum verantwortlich und hat, wie auch ihre Vorgängerin Helen Kaufmann, den Masterstudiengang Geschichtsdidaktik an der PH Luzern absolviert, und nennt die PH Luzern «eine wichtige Bezugspartnerin für das Schweizerische Agrarmuseum Burgrain».

Besonders erwähnenswert dabei: Das Institut für Fachdidaktik NMG erstellte unter der Leitung von Markus Wilhelm passende Lernmaterialen zur Hauptausstellung «Wer ist Landwirtschaft?». Diese vermitteln grundlegende Themen des Museums, wie z.B. für den Zyklus 2 +3 das Thema Biodiversität oder das Thema Boden. Die Lernmaterialien sind auf der Webseite des Agrarmuseums aufgeschaltet und können kostenlos heruntergeladen werden. «Durch die Erstellung der Vermittlungseinheiten war die PH Luzern massgeblich an der Neukonzeption des Museum beteiligt», betont Fabienne Luchsinger.

Einmalige Art, wie Themen dar- und zur Diskussion gestellt werden

Heute nutzen Dozierende der PH Luzern das Schweizerische Agrarmuseum Burgrain regelmässig als ausserschulischen Lernort, um ihre Unterrichtsinhalte zu vertiefen oder den Unterricht durch die Angebote des Museums mit Praxisbeispielen zu verknüpfen. Im Gegenzug bietet das Agrarmuseum Praktikumsstellen für Studierende der PH Luzern an, die von Studierenden der Fachdidaktikstudiengänge NMG und Geschichtsdidaktik rege genutzt werden. Fabienne Luchsingers Fazit lautet darum: «Das Agrarmuseum Burgrain ist sehr daran interessiert, den Austausch mit der PH Luzern aufrecht zu erhalten und zukünftigen Lehrpersonen die Themen Lebensmittelproduktion und nachhaltige Landwirtschaft für ihre spätere Unterrichtstätigkeit näherzubringen.»

Für Besuchende stellt sich die Frage, wie sich denn der renommierte Preis und die Zusammenarbeit mit der PH Luzern im Museum am deutlichsten akzentuieren. Direktorin Katrin Blassmann hat auch darauf eine überzeugende Antwort: «Die Art, wie aktuelle Themen im Zusammenhang mit den Verhältnissen von Landwirtschaft, Natur und Gesellschaft dar- und zur Diskussion gestellt werden, ist in der Schweiz einmalig. Die relevanten Fragen werden spannend, interaktiv sowie aus verschiedenen Perspektiven thematisiert, zudem sind auf dem benachbarten Biohof die damit verbundenen Aspekte ganz direkt einsehbar. Mit der Produktion auf dem Biohof, der Verarbeitung (Käserei, Fleischverarbeitung und Bäckerei) sowie dem Vertrieb über die Verteilzentrale für Bioprodukte, den Hofladen und dem Restaurant Burgrain-Stube ist der Weg der Lebensmittel erlebbar.»

Vielfalt, Offenheit und eine spezielle Foto-Option

Themen wie die Überdüngung, die Auswirkungen von Bodenbearbeitung auf die Bodenlebewesen und der Einfluss der Landwirtschaft auf Biodiversität und umgekehrt der Nutzen von Biodiversität für die Landwirtschaft wurden gemäss Katrin Blassmann für die Besucher*innen weniger offensichtlich von Landwirt*innen, Forscher*innen, Naturschützer*innen, Pädagog*innen, Museumsmitarbeiter*innen, Engagierten des Stiftungsrates und des Vereins der Freunde des Museums, Gestalter*innen und Architekt*innen erarbeitet und umgesetzt. 

Diese Vielfalt und Offenheit (auch im Jahresprogramm für öffentliche Veranstaltungen sowie geplanten Dialogveranstaltungen für Berufsschüler*innen) tragen ebenfalls dazu bei, dass im Agrarmuseum Burgrain Erwachsene genauso auf ihre Rechnung kommen wie Kinder und Jugendliche – bis und mit Erinnerungsfoto an der Selfie-Station am Schluss der Ausstellung.


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