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Die diesjährige Fachdidaktik-Studierenden-Tagung stand unter dem Motto «Digihaltig und Nachtal». Mit viel Energie und einer grossen Portion kritischen Denkens wurde über Chancen und Grenzen der Perspektiven von «Medien und Informatik» und «Bildung in Nachhaltiger Entwicklung» debattiert.
Die zweite Fachdidaktik-Studierenden-Tagung vom 29. April 2023 an der PH Luzern widmete sich den Synergien und Grenzen der zwei grossen Themen unserer Zeit. Für einen fächerübergreifenden Diskurs standen in der zweiten Ausgabe der Studierenden Tagung Prinzipien und Forderungen der beiden Fachdidaktikbereiche «Medien und Informatik» (M&I) und «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» (BNE) im Fokus.
«Wir wollen einen Austausch!» Diese Rückmeldung vom letzten Jahr nahmen sich die Veranstalter*innen zu Herzen. Ein bunter Mix aus verschiedenen Fachdidaktiker*innen, Schulleiter*innen, Lehrpersonen sowie anderen Bildungsinteressierten tauschte sich über die aktuellen Bildungsdebatten in den verschiedenen Bereichen aus.
Die Keynote von Steffen Pelzel (Forscher an der Universität Siegen) mit dem Titel «Kritische Bildung für kritische Zeiten?» aktivierte zum Nachdenken über Bildung in aktuellen Zeiten. Im Referat wurde aufgezeigt, warum Bildung immer wieder als eine Art Feuerlöscherin gesehen wird. Und warum dabei, expliziter als sonst, das kritische Denken und Hinterfragen des aktuellen Ist-Zustands gefördert werden sollen. Dazu wurden weitere Fragen beleuchtet:
Das Referat wies aus einer bildungstheoretischen Perspektive auf die Problematik von zu kurz greifenden, auf Aktionismus reduzierte Lösungen hin.
Am Nachmittag gab es zu fünf verschiedenen Fragestellungen Workshops. Im Workshop BNE – Dark Pedagogy oder utopisches Denken? von Stefanie Rinaldi ging man im Spiel «The thing from the future» der Lust nach Imagination und kreativem Zukunftsdenken nach.
Bei Nina Regli konnte man im Workshop Wie unterstützen Roboter die Menschen in der Stadt der Zukunft? erleben, wie Programmieren im Unterricht umgesetzt werden kann.
Im Workshop zu Wer sagt die Wahrheit? diskutierten Céline Scheier und Kenneth Vogt die Herausforderungen im Umgang mit Fake News anhand von nachhaltigkeitsrelevanten Themen in verschiedenen Medien.
Auch der Workshop von Dominik Helbling mit der Frage: Was tun, wenn die Maschinen übernehmen? stellte eine kritische Auseinandersetzung mit der digitalen Entwicklung ins Zentrum. Der Workshop führte in den Grundgedanken des digitalen Humanismus ein und diskutierte Beispiele aus Bildung, Politik, Kunst usw. Mit dem Ziel, Sensibilität für ethische Fragen rund um KI zu entwickeln und ihre Relevanz für Schule und Unterricht zu beleuchten.
Jennie Aebi beleuchtete das Tagungsthema von einer anderen Seite und stellte den Mensch ins Zentrum. Mit der Frage: Wie bilden wir unsere Identität und wie beeinflusst sie unser Handeln? wurde diskutiert, welchen Einfluss die soziale Identität oder auch das Selbstkonzept auf nachhaltiges Verhalten haben und welche Rolle sie bei der Verfolgung und Verwirklichung unserer Ziele spielen.
Während des ganzen Tages durfte man auch immer wieder ungestört stöbern. In diesem Jahr gehörten zwei interessante Projekte aus dem künstlerischen Bereich zum Rahmenprogramm. Claudia Schildknecht und Line Rime zeigten das Projekt: #zukunftfürimmer. Dieses Projekt zeigt in Form von Interviews und Illustrationen die Gedanken von jungen Künstler*innen zu verschiedenen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.
Weiter stellte Dr. Christoph Schindler den Ausbildungslehrgang der Studienrichtung Objektdesign der Hochschule Luzern vor, indem die Sustainable Development Goals aktiv integriert werden. Weiter zeigten verschiedene Lehrpersonen in einer Ausstellung konkrete M&I- und BNE-Einheiten und gaben einen Einblick in ihre Umsetzung.
Fotos: Tobias Wiler