6. Juli 2024

Induktive Schulraumentwicklung am IDM Thun: Projektabschluss gelungen

Am 18. Juni 2024 wurde in Thun ein kooperativ entwickelter Schulraum eröffnet. Eine wichtige Rolle im damit verbundenen Prozess spielte auch die PH Luzern.

Am IDM Thun (Berufsbildungszentrum für Industrie-Gewerbe, Dienstleistung und Modegestaltung) sah man einen räumlichen Veränderungsbedarf und hat nach Wegen gesucht, individualisierte und kooperative Lernformen besser zu unterstützen. 

Vor rund 3 Jahren wurde die PH Luzern vom IDM Thun für eine Begleitung der Schulraumentwicklung durch den Schulleiter, Ben Hüter, im Kontext des LEA-Projekts (Learning Environment Application) angefragt. Jedoch fehlten zu jenem Zeitpunkt noch Lehrpersonen, die diesen Prozess mit entwickeln bzw. -tragen konnten. Rund ein Jahr später wandte sich eine Gruppe von Lehrpersonen des IDM Thun an die PH Luzern, die nun die eruierte räumliche Veränderung an ihrer Schule zur Umsetzung bringen wollte. Daraus entwickelte sich ein 2-jähriger Schulraumentwicklungsprozess, der vor allem die Selbstorganisation der Schulraumentwicklungsgruppe stärkte. Im gemeinsamen Schulraumentwicklungsprozess gab es einen intensiven Austausch über pädagogische Zielsetzungen und einem passenden räumlichen Konzept. 

Giovanni Todaro, der Leiter der Gruppe, darf nun eine erfolgreiche kooperative Umsetzung bilanzieren. In (s)einem Resümee wurde deutlich: Räumliche Veränderungen sind zeitintensiv. Für das Entwickeln eines gemeinsamen pädagogischen Konzepts, die Suche nach dem konkreten Raum, der verändert werden soll, die Finanzierungsklärung, die Kommunikation im Kollegium und den Kauf der konkreten Ausstattung ist Ausdauer gefragt. Aber am Ende überwiegt die Erkenntnis: Eine Umsetzung innerhalb der räumlichen Gegebenheiten lässt sich durch eine gute Kooperation der Beteiligten konkretisieren und realisieren.

So konnte am 18. Juni 2024 in Thun ein kooperativ entwickelter Schulraum feierlich eröffnet und dem Kollegium präsentiert werden. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Realisierungsprozess im Telegrammstil: 

  • Eine induktive Schulraumentwicklung geht von den Kompetenzen der Akteure vor Ort sowie den dort vorhandenen Ressourcen aus.
  • Eine wirksame Schulraumentwicklung braucht die Expertise und die aktive Mitwirkung der Lehrpersonen und der Schulleitung der jeweiligen Schule. Sie kennen die pädagogische Praxis sowie die räumlichen und organisatorischen Strukturen ihrer Schule.
  • Darauf basierend können sie mit weiteren Akteuren vor Ort (z. B. Hausdienst, Lernende, IT usw.) räumliche Veränderungen gepaart mit pädagogischen Entwicklungen in Gang bringen.

Kontakt

Bildungsforscherin
Cornelia Dinsleder
Dr. phil.
Sentimatt 1
6003 Luzern
cornelia.dinsleder@phlu.ch
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