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Das Forschungsprojekt untersucht Freundschaften im Klassenzimmer. Ziel ist die Entwicklung und Evaluation der Wirksamkeit eines Programms zur Förderung der sozialen Teilhabe von Kindern mit besonderem Bildungsbedarf.
Wie wählen Kinder ihre Freunde? Was beschäftigt sie? Wie können Freundschaften durch die Lehrpersonen aktiv unterstützt werden?
Diese Fragen beleuchtet das Forschungsprojekt des Instituts für Schule und Heterogenität (ISH) in enger Zusammenarbeit mit dem Studiengang Primarstufe. Basierend auf einem eigens dafür geschriebenen Kinderbuch wird ein Programm für Schulklassen entwickelt, das sich mit Diversität, Freundschaftsqualität und dem Mut, für andere einzustehen, auseinandersetzt.
Oft verhindern Vorurteile den positiven und freundschaftlichen Umgang mit anderen, auch zwischen Kindern mit unterschiedlichen Interessen und verschiedenen Bildungsbedürfnissen. Genau da will das Programm ansetzen, um die soziale Teilhabe von allen Kindern zu erhöhen, Berührungsängste abzubauen und ein inklusives Klassenklima zu unterstützen.
Um im Kinderbuch das Thema Freundschaft aus der Perspektive der Kinder wiederzugeben, wurde dieses Thema vorgängig mit 21 Schüler/-innen der 3.–6. Klasse an zwei verschiedenen Schulen in zwei separaten Gesprächsgruppen besprochen. Die Schüler/-innen diskutierten über Themen wie
Laut den befragten Kindern sind insbesondere jene beliebt, die in einem bestimmten Gebiet wie beispielsweise Fussball, Mathematik oder künstlerische Fähigkeiten bemerkenswerte Stärken aufweisen. Dabei ziehen vornehmlich Kinder, welche mutige sportliche Aktivitäten, musikalische Fähigkeiten oder Humor zeigen, die Aufmerksamkeit anderer Kinder positiv auf sich. Solche Aspekte beachten Kinder mehr als Schulleistungen.
Von Kindern mit besonderem Bildungsbedarf wird spezifisch erwartet, dass sie «nicht aufgeben, wenn es bei Schulaufgaben schwierig wird». Dies gilt auch bei Freundschaften: «Kinder sollen fragen, gemeinsam etwas zu unternehmen, und dranbleiben», ohne dabei aber aufdringlich zu werden. Denn wenn es um Freundschaften geht, sind sich die Schüler/-innen einig, dass «diese langsam entstehen». Erwünscht ist von Kindern generell Offenheit und prosoziales Verhalten. Verhaltensweisen wie dominant auftreten, lästern, mobben oder körperliche Gewalt werden abgelehnt. Jedoch sind sich die Kinder bewusst: manchmal lohnt es sich, eine zweite Chance zu geben!
Die Sichtweisen der befragten Kinder bilden eine solide Grundlage für die Geschichte des Kinderbuchs und fliessen so in Entwicklung des Programms zur Förderung der sozialen Teilhabe von Kindern mit besonderem Bildungsbedarf.
Das Projekt wird vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) finanziert und erfolgt in Kooperation mit Insieme.