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Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2024 hat das Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der PH Luzern zwei neue Lernangebote für die Plattform «Lebensgeschichten» entwickelt. Lernende setzen sich über Videos von Zeitzeug*innen mit den Themen Flucht und Völkermord auseinander.
Für den Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2024 wurden zwei Unterrichtseinheiten produziert. Mit der Activity «Flucht in die Schweiz damals und heute» erarbeiten Lernende der Sek I- und II-Stufe die Handlungsmöglichkeiten, die Flüchtenden oder Fluchthelfenden offenstehen und vergleichen die Herausforderungen, denen Menschen auf der Flucht in die Schweiz damals und heute begegnet sind. Die Zeitzeuginnen Reine Seidlitz und Margot Dreifuss repräsentieren die historischen Perspektiven der Flucht vor dem Holocaust.
In der Lerneinheit «Deutschlands Vernichtungskrieg in Europa 1939–1944: Krieg gegen die Bevölkerung» befassen sich Lernende mit dem Zweiten Weltkrieg als Vernichtungskrieg. Dabei üben sie die Fähigkeit ein, historisch zu erzählen. Als Basis dient das Interview des Zeitzeugen Albert Schenavsky, der als Jugendlicher den Angriff der Wehrmacht auf Polen und den Mord an seiner Familie miterlebt hat.
Methodisch steht die Auseinandersetzung mit Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Zentrum. Dabei üben die Lernenden den Umgang mit den Formaten «Video», «Zeitungsartikel» und «Zeitstrahl» sowie das Erschliessen, Analysieren, Interpretieren und Erzählen historischer und gegenwärtiger Sachverhalte ein.
«Lebensgeschichten» ist Teil der kostenlosen Bildungsplattform IWitness. Um die Angebote zu nutzen, genügt es, sich auf IWitness mit E-Mail-Adresse und Passwort zu registrieren. Eine genaue Anleitung zur Registrierung und Bereitstellung der Activities für Lernende finden Lehrpersonen auf der Startseite.
IWitness ist eine Initiative der USC Shoah Foundation, die auf dem einzigartigen Bestand des Visual History Archives basiert – über 55'000 videografierte Interviews von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in unterschiedlichen Sprachen. Seit Januar 2020 arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Österreich (ERINNERN:AT - Institut für Holocaust Education), der Schweiz (IGE der Pädagogischen Hochschule Luzern) und Deutschland (Europa-Universität Flensburg) an einem Angebot zur historischen und politischen Bildung in deutscher Sprache. Im Zentrum des Lernangebots stehen die Lebensgeschichten von Verfolgten und Überlebenden des Holocaust und anderer Genozide. Lernende treten mit diesen in Kontakt, entwickeln dadurch historische Kompetenzen, Medienkompetenz, kritisches Denken und Empathie.