19. Oktober 2022

Schweizer Premiere an der PH Luzern

Das Symposium des Hochschulverbands für Geographiedidaktik (HGD) fand erstmals in der Schweiz statt. Die grösste Geographiedidaktik-Tagung im deutschsprachigen Raum feierte diese Premiere an der PH Luzern. Vom 7. bis 9. Oktober 2022 widmeten sich die rund 120 Teilnehmenden dem Schwerpunktthema «Komplexität und Systemisches Denken im Geographieunterricht».

An der PH Luzern gab es nicht bloss die Schweizer Premiere zu feiern, sondern auch das 50-jährige Bestehen dieses Fachverbandes. Das HGD-Symposium findet seither alle zwei Jahre statt. Im Normalfall wird es in Deutschland durchgeführt. «Dass es nun erstmals in der Schweiz und an der PH Luzern stattfand, ist eine besondere Ehre», sagt Armin Rempfler, Fachleiter Geographie an der PH Luzern, und ergänzt: «Das Symposium war insgesamt eine sehr gute Möglichkeit der Positionierung und Profilierung in dieser Community und entsprechend bedeutsam für die Schweiz und die PH Luzern.»

Den rund 120 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (aber auch aus Japan oder Israel) wurden zwei Keynote-Vorträge (Prof. Dr. Orit Ben Zvi Assaraf, Israel, und Prof. Dr. Beate M.W. Ratter, Deutschland) geboten. Zusätzlich konnten sie  auswählen aus einem Angebot von 40 Einzelvorträgen und 16 Posterbeiträgen.

Es bestätigte sich, dass der Schwerpunkt «Komplexität und Systemisches Denken» grosses Potenzial weit über das Fach Geographie hinaus hat. «Systemisches Denken kann man als Schlüssel zum Umgang mit Komplexität bezeichnen», erklärt Armin Rempfler und verweist auf den OECD-Lernkompass 2030. Gemäss dessen Einschätzung wird interdisziplinäres Wissen zukünftig immer wichtiger, um komplexe Probleme zu verstehen und zu lösen. Entsprechend anerkennt dieses «Rahmenkonzept für das Lernen von morgen» Systemisches Denken als eine zentrale Kompetenz.

Die Teilnehmenden am HGD-Symposium waren sich einig: Das Fach Geographie kann zu dieser zukunftsgerichteten Entwicklung einiges beitragen, da es sich traditionsgemäss mit den Wechselwirkungen komplexer Natur-, Sozial- und Mensch-Umwelt-Systeme befasst. Konstitutiv dafür ist die Berücksichtigung einer faktischen und ethischen Komplexität, worin sich – über das Systemische Denken hinaus – ein hohes integratives bis interdisziplinäres Potenzial widerspiegelt. Das HGD Symposium Luzern bot viele Möglichkeiten für Einblicke in den aktuellen, international anschlussfähigen Forschungsdiskurs zu den beiden Themen.


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