Souverän agieren dank «Banking Time»

Das Zauberwort von Detlev Vogel heisst «Banking Time». Der Dozent und Projektleiter der Pädagogischen Hochschule Luzern erklärt in wenigen Worten, was darunter zu verstehen ist: «Banking Time» bedeutet, dass ein Kind mit auffälligem Verhalten mit der Lehrperson zweimal pro Woche Sequenzen zu je 15 Minuten Dauer verbringe. In diesen Sequenzen führe das Kind die Interaktion. Das heisst zum Beispiel, dass es die Spielaktivität bestimme. «Die Lehrperson begleitet diese Aktivität und das Tun des Kindes mit interessierter Aufmerksamkeit, ohne dabei belehrend aufzutreten. Studien belegen», erläutert Detlev Vogel abschliessend, «dass dies die Beziehung stärkt und hilft, Verhaltensauffälligkeiten im Unterricht zu minimieren.»

Lehrpersonen berichten zudem, dass sie in diesem von Erwartungen befreiten Rahmen die Kinder mit anderen Augen sehen können. Nicht selten ist sonst der Fall, dass selbst Lehrpersonen, die üblicherweise sehr bewusst positive, also durch Vertrauen, Respekt und Wohlwollen geprägte Beziehungen zu den Kindern aufbauen, sich bei Kindern mit auffälligem Verhalten weniger für eine enge und positive Beziehung engagieren. Das führt in der Regel zu belastenden Situationen für alle involvierten Parteien.