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Die Firma Jemax Robotics stellt mit dem Schreiblerngerät SQRIBA einen Schreibroboter vor, welcher Kinder in der frühen Phase der Formerfassung und Wiedergabe von Zeichen und Buchstaben eine innovative Trainingsmöglichkeit bietet. Die PH Luzern führt eine Untersuchung zum Einsatz, den Wirkweisen und den Gelingensbedingungen von SQRIBA in pädagogischen und therapeutischen Anwendungsgebieten durch.
Die Unterstützung des Schriftspracherwerbs ist eine zentrale Aufgabe der Volksschule. Die damit verknüpften Lernprozesse sind im Bereich des Lesenlernens weit besser untersucht als im Bereich des Erwerbs der Schrift als eine Grundfertigkeit des Schreibens. Wie der aktuelle Forschungsstand zeigt, ist es aber von hoher Bedeutung, dass Kinder früh eine leserliche und automatisierte Handschrift erwerben, damit das Arbeitsgedächtnis entlastet wird und Ressourcen frei werden für die hierarchiehöheren Prozesse des Planens, Formulierens und Überarbeitens von Texten. Die intendierte Automatisierung bedingt intensive Trainingsphasen und verlangt von der Lehrperson sowohl förderdiagnostische Kompetenzen wie auch organisatorisches Geschick.
Das Schreiblerngerät SQRIBA der Firma Jemax Robotics bietet die Möglichkeit, Kinder in der frühen Phase der Formerfassung und - Wiedergabe von Zeichen und Buchstaben durch eine taktil-kinästhetische Trainingsmöglichkeit zu unterstützen. Anstelle eines bewussten, primär visuell gesteuerten Übens tritt dabei ein Verfahren, welches die Hand durch ein Robotersystem passiv führt. Ein Einsatz ist einerseits als ergänzende Erweiterung zum Trainingsangebot der Primarschule vorgesehen, andererseits als Idee zur rehabilitativen Förderung bei Beeinträchtigungen im Schrifterwerb.
In den Niederlanden steht das Gerät schon im Einsatz und wurde hinsichtlich der Wirksamkeit in einer Studie untersucht (Snijder & Noordstar, 2018). Erste Versuche der Adaption für die Schriftdidaktik in der Schweiz wurden vorgenommen. Während der Einsatz im Feld in einer Schweizer Primarschule schon erfolgt, liegt das zweite Einsatzgebiet der Anwendung in Heilpädagogik und Rehabilitation noch brach.
Die bisherige, nicht-theoriebasierte Vorgehensweise der Entwicklung des Geräts eröffnet eine einmalige Gelegenheit, den Schriftlernprozess auf mögliche neue Wirkfaktoren zu untersuchen.
Die Untersuchung verfolgt somit hauptsächliche zwei Forschungsfragen:
1. Wie kann SQRIBA wirksam in der Schweiz auf Kindergarten- und Unterstufe eingesetzt werden?
2. Welche Anwendungsbereiche in Heilpädagogik und Rehabilitation zeigen vielversprechende Optionen, die eine grössere Studie und/oder eine Weiterentwicklung des Verfahrens rechtfertigen?