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Im Kanton Luzern sind rund 15 Prozent der Volksschülerinnen und -schüler übergewichtig oder adipös. Im langjährigen Vergleich zeigt das Monitoring zum Body-Mass-Index (BMI), dass dieser Anteil auf hohem Niveau stabil ist. Auch das Langzeit-Monitoring bei Kantonsschülerinnen und -schülern zeigt stabile Übergewichts-Prävalenzen bei rund 11 Prozent. Erstmals wurden Berufsschülerinnen und Berufsschüler in die Studie miteinbezogen: Knapp jede*r vierte untersuchte Lernende ist übergewichtig.
Der Förderung und dem Monitoring des gesunden Körpergewichts von Kindern und Jugendlichen kommt aufgrund der Veränderungen des Bewegungs- und Ernährungsverhaltens in unserer Gesellschaft eine wichtige Bedeutung zu. Alle vier Jahre werden der Body-Mass-Index (BMI), die sportliche Leistungsfähigkeit sowie weitere soziodemografische Informationen von Kindern und Jugendlichen an den Luzerner Schulen erhoben und ausgewertet.
Die von der Forschungsgruppe Bewegung und Sport erhobenen BMI-Daten fliessen ins nationale BMI-Monitoring ein. Die Analyse mittels motorischem Leistungstest (MLT) gibt Aufschlüsse über die sportliche Leistungsfähigkeit von Luzerner Kinder und Jugendlichen. Zusammenhangsanalysen verschiedener Variablen (z.B. Nationalität, Schultyp, Geschlecht, etc.) mit BMI-Klassifikationen und den Sportresultaten geben Hinweise auf bedeutsame Einflussfaktoren.
Im Schuljahr 2019/20 und 2020/21 wurden Daten von Lernenden der Volksschulen (Kindergarten, 4. und 8. Klasse), der Kantonsschulen (8. und 12. Klasse) sowie erstmals auch der Berufsfachschulen (3. Lehrjahr) erhoben. Von den rund 1’200 untersuchten Kindern und Jugendlichen in der Volksschule sind 14,8 Prozent übergewichtig oder adipös. Je älter die Kinder, desto höher ist der Anteil der Übergewichtigen: Im Kindergarten liegt der Anteil bei 10,2 Prozent, in der 4. Klasse bei 12,4 Prozent und in der 8. Klasse steigt er auf 20,1 Prozent.
Erstmals wurde die Erhebung auch in den Berufsfachschulen des Kantons Luzern durchgeführt. Die Lernenden des 3. Lehrjahres aus 35 unterschiedlichen Berufen lassen einen Vergleich zu mit den ungefähr gleichaltrigen Lernenden der 12. Klasse der Kantonsschule: In den Gymnasien liegt der Anteil Übergewichtiger im 12. Schuljahr bei 9,7 Prozent, an den Berufsfachschulen sind es mit 25,8 Prozent deutlich mehr. Die Berücksichtigung des beim BMI in allen Schultypen signifikant wirkenden Einflussfaktors «Nationalität», zeigt bei Berufsschullernenden mit Migrationshintergrund mit rund 40 Prozent Übergewichtige (inkl. Adipöse) einen sehr hohen Wert.
Die im Rahmen der Erhebung durchgeführten Tests zur Messung der sportmotorischen Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zeigen einen Zusammenhang zwischen sportmotorischer Leistungsfähigkeit und Body-Mass-Index, sagt Flavio Serino, Koordinator Forschungsgruppe Bewegung und Sport, PH Luzern. «Tendenziell stellen wir fest, dass in den meisten Disziplinen die Gruppe der Normalgewichtigen eine deutlich bessere Leistung zeigen als jene mit einem erhöhten BMI-Wert.»
Die Erhebung zeigt weiter, dass Vereinssportler gegenüber Personen, die ausserhalb der Vereine Sport treiben, besser abschneiden. «Kinder und Jugendliche, die von Übergewicht betroffen sind, sollten motiviert werden, regelmässig Sport zu treiben. Wenn möglich in einem Verein, da dies die Verbindlichkeit erhöht», sagt Flavio Serino.
Weitere Informationen: Kompletter Forschungsbericht