Unterrichten vor, neben und nach dem Studium

Mittlerweile sind sogenannte Berufseinsteiger*innen in den Lehrberuf eine heterogene Gruppe, die entsprechend unterschiedlichen Unterstützungsbedarf in Schule und Hochschule generiert. Genau hier setzt das neue Projekt im Schwerpunkt Schulentwicklung des Instituts für Professions- und Unterrichtsforschung (IPU) an.

Der Lehrpersonenmangel, der in den nächsten Jahren weiter anhalten wird, führt mit dazu, dass immer mehr Studierende bereits mit einem Teilpensum in voller Verantwortung unterrichten und das Engagement für ihr Studium dadurch anpassen müssen. Auch unterrichten Personen ohne Lehrdiplom an der Volksschule, die ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule (noch) nicht begonnen haben. Dieser individualisierte und fluide Berufseinstieg, der vor, parallel oder nach der eigentlichen Ausbildung stattfindet, ist für die Sicherstellung der Professionalität im beruflichen Handeln in den Schulen für Schule und Hochschule eine Herausforderung. Daraus erwächst ein Kooperationsbedarf, da die studienunabhängige Unterrichtstätigkeit nicht zu einer Deprofessionalisierung des Lehrberufs führen darf.

Die Pilotphase startet mit zwei Schulen der Sekundarstufe I, die im Schuljahr 2024/25 Berufseinsteiger*innen haben werden. Neben den Berufseinsteiger*innen (Personen mit/ohne abgeschlossenem Lehrdiplom, Wiedereinsteiger*innen und ggf. weitere Personen) sind in derselben Schule tätige Personen beteiligt, die eine begleitende bzw. beratende Funktion haben. Dies betrifft Lehrpersonen mit einer Funktion als Mentor*in, Teampartner*in, Schulleitung und evtl. weitere Personen im schulinternen und schulübergreifenden Netzwerk rund um den Prozess «Berufseinstieg». Gemeinsam mit Projektmitarbeitenden der PH Luzern werden Herausforderungen rund um den Berufseinstieg und einem möglicherweise vorhandenen (Teilzeit-)Studium herausgearbeitet und darauf aufbauend Unterstützungsmöglichkeiten und Begleitangebote in Schule und Hochschule entwickelt und bereitgestellt.

Aus dem Pilotprojekt gewonnene Erkenntnisse sollen in einem anschliessenden mehrjährigen Hauptprojekt mit einem Mehrwert für Schule und Hochschule weiter ausdifferenziert werden.