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Am 27. März 2025 fand in Luzern das 2. «come together» des Schweizer Netzwerks Public History statt. Die Teilnehmenden hörten unter anderem acht spannende Vorträge.
Was an historischer Erfahrung in den gesellschaftlichen Wissens- und Bedeutungshaushalt eingehen oder lebendig bleiben soll, drängt nach Veröffentlichung und Verbreitung. Unter diesem Vorzeichen bot das vom Schweizer Netzwerk Public History am 27. März 2025 ausgerichtete «come together» zum zweiten Mal die Gelegenheit für den Wissensaustausch, für Einblicke in aktuelle Projekte und zur Diskussion von Zugängen der Vermittlung der Vergangenheit. Acht Vorträge von Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Bereichen der Wissensproduktion und -vermittlung widmeten sich der Thematik, wie Erfahrungsbestände der Vergangenheit einer multimedialen Erinnerungsgesellschaft zugänglich gemacht werden können.
Seitens der Pädagogischen Hochschule Luzern hoben Franziska Metzger (Luzern) und Christine Szkiet (Luzern) in ihren Einführungen das Ziel der Veranstaltung hervor, die im Umfeld des Masterstudiengangs «Geschichtsdidaktik und Public History» verankerten Knotenpunkte des Schweizer Netzwerks Public History miteinander in Dialog zu bringen, es in seiner transdisziplinären Ausrichtung zu stärken und den Joint-Degree-Studiengang mit der Universität Luzern und der HSLU Design Film Kunst als weiterer Partnerin in enger Verschränkung mit Institutionen, Orten und Initiativen der Geschichtsvermittlung als Kompetenzzentrum im Bereich der Public History zu etablieren – mit nationaler und internationaler Reichweite.
Zum Einstieg erschloss Valentin Groebner (Luzern) den Zuhörer*innen die ambivalente Bedeutung von (Un-)Sichtbarkeit als Zentralkategorie des Umgangs mit Visualität und Bildquellen, die er unter Bezugnahme auf die geplanten Plenarvorträge der siebten Schweizerischen Geschichtstage über verschiedene Bereiche des sozialen und politischen Lebens mit den Kategorien von (Erinnerungs-)Kultur und (Deutungs-)Macht verklammerte.
An die zentrale Bedeutung audiovisueller Medialität knüpfte Cécile Vilas (Bern) an, Leiterin des Vereins «Memoriav». Am Beispiel von Materialien aus dem digitalen Archivprojekt «Memobase» gelang es ihr unumwunden zu vermitteln, welche Chancen und Herausforderungen mit den Medienumbrüchen des 20. und 21. Jahrhunderts für Forschung und Lehre einhergehen. Der Auftrag zur Erhaltung, Erschliessung, Valorisierung und Nutzbarmachung audiovisuellen Kulturgutes führe gemäss Vilas stets die Notwendigkeit mit sich, ein Bewusstsein für Wert und Fragilität entsprechender Informationsträger zu schärfen. Die aggregativ angelegte «Memobase», aber auch weitere Angebote wie ein aufsuchendes Inventarisierungsprojekt sowie die Unterstützung durch Expertise bei Erhaltungsprojekten sollten auch ein breites Publikum für (ihre) audiovisuellen Medien als Teil der Erinnerungskultur sensibilisieren – was Vilas denn auch direkt auf die Teilnehmenden des «come togethers» bezog, wenn sie anmahnte, bei der Produktion audiovisueller Medien in Forschung und Lehre deren Erhaltung und «Memoriav» als mögliche Kooperationspartnerin stets mitzudenken.
Dass historische Sinnhaftigkeit mancherorts greifbar erscheint und sich doch nicht unvermittelt erschliesst, unterströmt das von Eglé und Steph Chruchon (Lausanne) gegründete Start-Up «Genius Loci», welches sie als Schnittstelle zwischen partizipativer Wissensproduktion und Besucherinnen und Besuchern lokalgeschichtlicher Erfahrungsräume präsentierten. Dort, wo sie im öffentlichen Raum angebracht werden, erschliessen QR-Codes auf von «Genius Loci» vertriebenen Medaillen einen digitalen Informationsraum, fungieren also als Verbindung zwischen der Wahrnehmung des materiellen Ortes und dem Ortsbezug historischer, in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung generierten Wissensinhalten. Wie ein solches Vorhaben im Schnittfeld zwischen den Interessen von Tourismusbehörden und dem Geschichtsbegehren der lokalen Bevölkerung realisiert werden kann, legten Eglé und Steph Cruchon am Beispiel der «Forge d’Hérémence» in Evolène dar.
Auf einem distinkt geschichtsdidaktischen Feld der Auseinandersetzung mit Multimedialität bewegten sich gleich zwei Vorträge zu Projekten, die sich dem Phänomen der Zeitzeugenschaft annahmen. Helen Kaufmann (St. Gallen) und Désirée Hilscher (Luzern) verdeutlichten an dem als trinationale Plakatausstellung anlässlich des Holocaust-Gedenktages vom 27. Januar 2025 von der PH St.Gallen, der PH Luzern, der Europa-Universität Flensburg und erinnern.at entwickelten Projekt «Lebensgeschichten» die Chancen und Herausforderungen beim Einsatz videografischer Interviews zur Thematik nationalsozialistischer Verfolgungsgeschichte. Nadine Fink (Lausanne) von der Pädagogischen Hochschule des Kantons Waadt präsentierte mit «Assistance – Coercion» den französischsprachigen Teil einer in Kooperation mit Betroffenen entwickelten Lernapplikation zum sozialgeschichtlichen Komplex fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen.
In ihrem jeweiligen Zentrum widmeten sich beide Präsentationen der Vermittlung des unmittelbar Erlebten und den individuellen Begegnungen, die sich zwischen Lernenden und Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im digitalen Raum anbahnen lässt. Dass im Fall von «Assistance – Coercion» mit Videointerviews biografisch verknüpfte Text- und Bildquellen verfügbar gemacht werden, führte eindrücklich das Potenzial digitaler Lernräume vor Augen, in denen unterschiedliche Präsentationsformen historischer Erfahrung zusammengezogen und durch individuelle Fragestellungen erschlossen werden können. Demgegenüber lag die Akzentsetzung von Kaufmann und Hilscher auf der Begleitung historischer Lernprozesse auf eine (selbst-)reflexiven Ebene, auf welcher der Konstruktionscharakter von Erinnerungsvorgängen in Bezug auf die Entwicklung biografischer und historischer Erzählungen in konkreten Aufgabenformaten thematisiert wird.
Ausgespannt über Zugriffs- und Darstellungsweisen auf die Konstruktion historischer Sinnhaftigkeit mittels unterschiedlicher Medien referenzierte das Total der Vorträge am «come together» in mancher Hinsicht das von Christine Szkiet angesprochene Leitmotiv des «lebendigen Netzwerks». Dem vielversprechenden Ziel, den Dialog zwischen seinen Knotenpunkten über Inputs aus unterschiedlichen Themen- und Gegenstandsbereichen zu vertiefen, wurde die Veranstaltung dadurch gerecht.
Joël Mayo, Student im Masterstudiengang Geschichtsdidaktik und öffentliche Geschichtsvermittlung, wissenschaftlicher Redaktionsmitarbeiter Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte SZRKG