20. September 2023

Why History Education? 31 Antworten aus 18 Ländern und 4 Kontinenten

Am Freitag, 15. September 2023, fand an der PH Luzern die Vernissage der neusten Publikation aus dem Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der PH Luzern (IGE) statt: «Why History Education?» ist ein Sammelband mit Texten von 31 Autorinnen und Autoren aus 18 Ländern und vier Kontinenten. Sie fragen aus unterschiedlichen Perspektiven nach dem Sinn des Geschichtsunterrichts. Die Publikation präsentiert eine Reihe von Gründen, warum Geschichte heute vermittelt werden muss.

Peter Gautschi, Leiter IGE, eröffnete die Veranstaltung und machte auf die zentrale Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Bereich von Forschung und Entwicklung aufmerksam. Dank der grossen Förderung des IGE durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation konnte sich das Institut in den letzten Jahren auch international einen ausgezeichneten Namen im Bereich der Historischen Bildung machen, was unter anderem in den englischsprachigen Publikationen «The Cold War in the Classroom», «The Teaching of the History of One’s Own Country» und jetzt mit «Why History Education?» zum Ausdruck kommt.

Danach veranschaulichte Markus Furrer, em. Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der PH Luzern, wie Geschichtsunterricht in den letzten Jahren unter Druck gekommen ist. Zum einen ist zu beobachten, dass an verschiedenen Orten Geschichtsunterricht instrumentalisiert wird, um Nationalismus zu verstärken. Zum anderen verschwindet vielerorts Geschichte als eigenständiges Fach aus den Lehrplänen. Nicht zuletzt die starke Fokussierung vieler Unterrichtssysteme auf die Nützlichkeit wirft Fragen auf, was denn das Studium der Geschichte für das Verstehen der Gegenwart und das Funktionieren einer Gesellschaft bringen kann.

«Why History Education?» frei zugänglich

Einen neuen Aspekt brachte Georg Kreis, einer der bekanntesten Schweizer Historiker und langjähriger Leiter des Europa Instituts an der Universität Basel, ein. Er fragte «Why history? The contribution of historical science: first or second voice? » und zeigte, welch grosse gesellschaftliche Bedeutung Geschichte gerade heute angesichts des vielfältigen Gebrauchs und Missbrauchs von Geschichte durch Politik und Öffentlichkeit bekommen hat.

Die Verlegerin des renommierten Wochenschau Verlags in Frankfurt a.M., Tessa Debus, nahm diesen Faden gerne auf. Sie strich die Wichtigkeit historischer Bildung für aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger heraus. Historische Bildung leistet einen wichtigen Beitrag zur Politischen Bildung. Darüber hinaus dankte sie sehr für die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit des Verlags mit dem IGE, die sich mit weiteren Publikationen fortsetzt. Auch dankte sie der PH Luzern für die Unterstützung, die es ermöglicht, «Why History Education?» frei zugänglich anzubieten.

Die Vernissage war ein Programmpunkt der beiden gleichzeitig am Institut stattfindenden Tagungen «Public History» und «History Exam Cultures in International Perspective». Das trug dazu bei, dass das Publikum der Veranstaltung aus verschiedenen Ländern und Kontinenten kam. Beide Tagungen sind zudem Ausgangspunkt für neue Projekte, sodass die internationalen Kooperationen in der Geschichtsvermittlung auch in Zukunft das IGE prägen werden.


Kontakt

Projektmitarbeiter IGW
Peter Gautschi
Prof. Dr. phil.
peter.gautschi@phlu.ch
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