18. Februar 2025

Zwischen Bewährtem und Neuem

Die bewährte Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Fachdidaktik der Gesellschaftswissenschaften (IGW) und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) wird weitergeführt: Das SBFI finanziert drei Projekte im Bereich Historisches Lernen und BNE mit insgesamt mehr als CHF 500'000.–.

Welchen Beitrag können die Geschichtsdidaktik und die politische Bildung zu Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten? Wie können Geschichte und Erinnern den Umgang mit globalen Krisen, kontroversen Themen und Antisemitismus/Rassismus stärken? Diesen Fragen geht ein vom SBFI in den Jahren 2025–2028 gefördertes Projekt in drei Teilprojekten nach.

  • In Teilprojekt 1 werden die in den letzten Jahren erfolgreich durchgeführten Studienreisen nach Yad Vashem in Israel – in Abhängigkeit der Sicherheitslage alternativ nach Polen – weiterentwickelt. Während einer Woche setzen sich die Studierenden und Dozierenden unter der Leitung von Barbara Sommer mit dem Holocaust, dem Erinnerungslernen sowie mit Antisemitismus und anderen Formen von Rassismus auseinander. Zudem planen sie eine Umsetzung von erinnerungskulturellen Aktivitäten für ihre Zielstufe.
  • In Teilprojekt 2 wird das von Prof. Dr. Franziska Metzger aufgebaute internationale Blended Learning Seminar für Masterstudierende verschiedener Studiengänge – Public History, Geschichts-, Kultur- und Literaturwissenschaften sowie Geschichtsdidaktik der Pädagogischen Hochschule Luzern, der Universität Köln, Sorbonne Nouvelle – Paris III, der Radboud Universität in Nijmegen, der Freien Universität Berlin und der SWPS Universität in Warschau – thematisch weiterentwickelt. Unter dem Titel «Memories of Europe: War, Racism and Antisemitism, and (Climate) Catastrophe» widmet sich das Seminar ab 2025 Themen von Krise und Katastrophe sowohl aus einer historischen Tiefenperspektive als auch in der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart.
  • In Teilprojekt 3 «Public History als Citizen Science» unter der Leitung von Dr. Anne Schillig stehen partizipative Ansätze der öffentlichen Geschichtsvermittlung im Zentrum. Es stellt die Frage, wie historisches Wissen und historische Bildung mit und durch Öffentlichkeit generiert werden und wie diese für schulische und ausserschulische Bildungsprozesse genutzt werden können. Internationale Projektpartner*innen sind das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Bereich Public History (Dr. Irmgard Zündorf), die Universität Luxemburg, Centre for Contemporary and Digital History (Prof. Dr. Thomas Cauvin) und die Universität Warschau, Center for Comparative Research on Memory Cultures (Prof. Dr. Katarzyna Bojarska).

Das SBFI unterstützt seit dem Jahr 2017 geschichtsdidaktische Projekte an der PH Luzern, die sich an der Schnittstelle zwischen Forschung und Lehre bewegen. Durch die finanzielle Unterstützung konnten die Studienreise nach Yad Vashem (Israel) und das Blended Learning Seminar in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen im In- und Ausland aufgebaut und etabliert sowie die internationale Forschung im Bereich Historisches Lernen gestärkt werden. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Förderung der professionellen Kompetenz von Lehrpersonen und Akteur*innen der öffentlichen Geschichtsvermittlung geleistet.


Kontakt

Institutsleiterin IGW
Stefanie Rinaldi
Prof. Dr. phil.; LL.M.
Frohburgstrasse 3
6002 Luzern
stefanie.rinaldi@phlu.ch
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