Aktivitäten

Lernumgebung Kinderrechte

Die Website LUKIRE ist online und die Phase I ist angelaufen. LUKIRE wird in den folgenden Monaten immer wieder Thema.


Beratungstätigkeit Luzerner Schulen

Trotz Covid-19 konnte das ZMRB im Anschluss an das IHRF 2017, das «Menschenrechte und Bildung» thematisierte, seine Beratungstätigkeit in den Luzerner Schulen weiter ausbauen. In Primarschulen wie Emmen Rüeggisingen, Ebikon West (Ebikon Zentral), Schule Meggen, Schule Meierhöfli Emmen und Schule Eschenbach wurden neben bestehenden Konfliktlösestrukturen (Peacemaker) Entscheidungs- bzw. Partizipationsstrukturen gebildet, Vollversammlungen organisiert oder Halbtage, in denen Nachhaltigkeit mit Kinderrechten und Teilnahme zusammengedacht wurden, geplant. Einige konnten wegen der Covid-19-Pandemie nicht wie geplant durchgeführt werden. Kinderrechte und Partizipation als Grundlage der Schulentwicklung waren Fokusthemen in der Lehrpersonenfortbildung der Schule Emmen Meierhöfli. Die Fortbildung wird 2021 weitergeführt. Im Fokus steht die Partizipation auf der individuellen Ebene und im Unterricht. Das ZMRB freut sich über die neu entstandenen Projekte und auf die nächsten Jahre.

Schule Ebersecken/Altishofen

Die Schule Ebersecken befindet sich seit neun Jahren auf dem Weg, über Kinderrechte, Partizipation und Schule zu reflektieren und nachzudenken. Auch 2020 wurde an Halbtagen für Kinder und Lehrpersonen gleichzeitig an der Umsetzung der Kinderrechte in der Schule weitergearbeitet. 2020 fusionierten die Schulgemeinden Ebersecken und Altishofen. Sie befinden sich auf dem gemeinsamen Weg, ihre Art der Bildung und Schule der nächsten Jahre mittels diverser partizipativer Momente (z. B. erster digitaler Echotisch) und Fortbildungsfenster zu entwickeln. Weiter ist die Schule eingebunden in Weiterbildungsangebote zum Thema Partizipation und Mitbestimmung sowie in Buchprojekte, in denen der Werdegang der Schule sowie die konkrete Umsetzung dargestellt werden.

Partizipation in der Schule Horw

Nach über zwölf Jahren Zusammenarbeit für mehr Partizipation von Schülerinnen und Schülern haben die Schulhäuser Hofmatt und Mattli beschlossen, die Zusammenarbeit mit der PH Luzern in Sachen Partizipation zu unterbrechen. Aufgrund von Wechseln in der Schulleitung und von Teamumstellungen stehen die bestehenden Partizipationsstrukturen und deren Optimierung im Vordergrund.

2015 wurde in den Schulhäusern Hofmatt und Mattli der Schule Horw eine Standortbestimmung unter der Leitung des ZMRB durchgeführt, ausgewertet und präsentiert. Ab dann versuchte eine entsprechende Arbeitsgruppe, aus dem intern entwickelten Dokument für den Klassenrat (Dokumentation des Ablaufs, der überfachlichen Kompetenzen des Ablaufs und entsprechende Methoden und Materialien für Zyklus 1 und 2) einen Reflexionsprozess der einzelnen Stufenteams zu den Erfahrungen im Klassenrat zu begleiten und sichtbar zu machen. Ziel war es, stets einen Überblick zu haben, welche Stufe an welchen überfachlichen Kompetenzen im Klassenrat arbeitet. Den Leitungsverantwortlichen war es so möglich, auf der Ebene der Sozial-, Personal- und Methodenkompetenzen in einzigartiger Weise leiten zu können. Diese Zuordnung half, das Potenzial einer gelebten Partizipationsstruktur auf Klassenebene für die Umsetzung der überfachlichen Kompetenzen aufzuzeigen. Das ZMRB wünscht den Verantwortlichen der Schule Horw viel Erfolg auf ihrem eingeschlagenen Weg und dankt für das langjährige Vertrauen.

Kinderrechte in der Stadtschule Luzern Ruopigen

Seit 2013 arbeiten die Schule Ruopigen und das ZMRB zusammen – mit dem Ziel, die Kinderrechte in der Schule auf einer nachhaltigen Grundlage zu festigen und umzusetzen. Aus der Zusammenarbeit entstand das eigens in der Schule Ruopigen entwickelte Kinderrechtslabel. 2020 lag der Schwerpunkt auf der Aktivierung der Kinder und der Umsetzung der 2019 initiierten partizipativen Prozesse für die Entwicklung der neuen Cluster im neuen Schulhaus. Die Verantwortlichen des ZMRB bleiben mit der Schulleitung derzeit auf der Metaebene im Kontakt – insbesondere im Themenschwerpunkt Partizipation.

Kantonsschule Reussbühl (KSR)

Der Tag der Menschenrechte wird jährlich am 10. Dezember begangen und ist ein internationaler Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948). Aus diesem Anlass führt die Kantonsschule Reussbühl seit 2008 in Zusammenarbeit mit dem ZMRB einen Thementag durch, der von den Fächern Geschichte, Wirtschaft und Recht sowie vom ZMRB gestaltet wird. Unter der Leitung von Lukas Tobler und Thomas Kirchschläger waren Workshops mit den Titeln «Menschenrechte im Zeitalter von Globalisierung und Rechtpopulismus» und «Frauenhandel und Menschenrechte in der Schweiz» geplant. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der Thementag zuerst verschoben und dann abgesagt.


Begleitung von Projekten

Projekt «Kinderrechte in der Tasche – Kinderrechte App»

Anlässlich des dritten Staatenberichts zur Kinderrechtskonvention der Schweiz beim UN-Kinderrechtsausschuss hat das Netzwerk Kinderrechte eine Liste der dringlichsten Anliegen zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention in der Schweiz vorgestellt. Weiter wurde erstmals ein Beitrag aus Sicht der Kinder und Jugendlichen eingereicht. Eine der darin klar formulierten Forderungen ist, dass diese besser über ihre Rechte informiert sein möchten. Denn sie können ihre Rechte nur wahrnehmen, wenn sie diese auch kennen. «Die zentrale Idee des Projektvorhabens besteht darin, partizipativ mit 6- bis 12-Jährigen eine attraktive Web-Anwendung zu gestalten, welche zielgruppengerecht und interaktiv über Kinderrechte informiert sowie Kinder bei der Wahrnehmung dieser Rechte unterstützt. Ergänzt wird das partizipative Vorgehen mit den jungen Expertinnen und Experten durch Anforderungsanalysen mit Fachpersonen aus zentralen Schweizer Organisationen im Bereich Kinderrechte». Die PH Luzern (ZMRB, später IGE) und UNICEF Schweiz und Liechtenstein haben diese Idee als Mitinitiatoren unterstützt und begleiten als Mitglieder der Projektleitungsgruppe das innovative Projekt.

Projekt Kinderrechte, Stiftung Papilio, Altdorf (UR)

Als Kompetenzzentrum für Kinder und Familien vereint die Stiftung Papilio im Kanton Uri eine Vielzahl von Angeboten. Seit 2019 widmen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einer Strategiediskussion des Stiftungsrates der gemeinsamen Haltung. Die Kinderrechte bieten dabei eine wichtige Grundlage, um die Arbeit mit den Kindern in den verschiedenen Bereichen übergreifend zu reflektieren. Das ZMRB bzw. die PH Luzern begleiteten auch 2020 diesen Weg und versuchten, die einzelnen selbstbestimmten Schritte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Themenbereich Kinderrechte und Partizipation an teaminternen Fortbildungssequenzen und Reflexionsmomenten beratend zu unterstützen.


Menschenrechtsbildung in der Aus- und Weiterbildung

Kinderrechte im Studiengang Kindergarten/Unterstufe (KU)

2020 wurde das ZMRB wie in den letzten Jahren angefragt, den Studierenden des zweiten und dritten Studienjahrs die Kinderrechte näherzubringen. Als fester Bestandteil des Studiengangs KU arbeitete das ZMRB in den Modulen Klassenklima (2. Studienjahr) und Bewegung und Sport (3. Studienjahr) mit Studierenden zu den Kinderrechten. Die Modularbeit folgt jeweils auf den Thementag Menschenrechtsbildung im Grundjahr und stellt sicher, dass alle KU-Studierenden in ihrer PH-Ausbildung jährlich curricular mindestens einmal in expliziten Kontakt mit den Kinderrechten und deren Vermittlung kommen.

Spezialisierungsstudium Menschenrechtsbildung

Das Spezialisierungsstudium Menschenrechtsbildung (SPMB) besteht bei den Studiengängen Kindergarten/Unterstufe und Primarstufe aus fünf Modulen. Sie finden jeweils in der zweiten Oktoberwoche und in der zweiten Woche nach Ostern statt. Das SPMB hat zum Ziel, Studierende der PH Luzern das Lernen über, durch und für Menschenrechte erfahren zu lassen. In den ersten zwei Modulwochen stehen die Fragen «Was sind Menschenrechte? Was sind Kinderrechte?» und «Wer schützt die Menschenrechte» im Vordergrund. Die Osterwoche wurde komplett online moderiert. Die Rückmeldungen der Studierenden waren sehr positiv. Seit dem Studienjahr 2017/2018 wird in der dritten Modulwoche des Spezialisierungsstudiums Menschenrechtsbildung eine erweiterte Studienreise angeboten. Auch für diesen Herbst waren in der viertägigen Studienreise einige spannende Menschenrechtsorte angedacht: Genf, wo die Studierenden die UNO und das IKRK besucht hätten. Zudem war ein Meeting mit der international tätigen NGO «Child Rights Defense» geplant, die sich für die Einhaltung und den Schutz der Kinderrechte einsetzt. Anschliessend war ein Besuch der Studierenden im «Anne Frank Haus» in Amsterdam lanciert. Weiter war eine Auseinandersetzung im Friedensmuseum in Den Haag mit Strategien für erfolgreiche, friedensfördernde Projekte organisiert. Zum Abschluss sollte eine persönliche Führung am Internationalen Strafgerichtshof einen weiteren Höhepunkt der Studienreise bilden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie war alles auch hier anders. Die Studierenden blieben in Luzern, arbeiteten u. a. mit Amnesty International zum Thema «Menschenrechte und Klima» und besuchten Institutionen digital. Höhepunkt dabei war eine speziell für das SPMB organisierte digitale Tour durch die UNO-Räume und -Büros in New York. Während des Kontakts mit den internationalen Menschenrechtsinstitutionen reflektierten die Studierenden in persönlichen und gemeinsamen Austauschsequenzen ihre Eindrücke. Weiter setzten sie sich mit der Bedeutung und Umsetzung von solchen Besuchen und Reisen für den Kinderrechts- und Menschenrechtsbildungsprozess auseinander und verfassten Ideenskizzen für die Planung solcher Exkursionen.

CAS Menschenrechtsbildung

Die Verantwortlichen des CAS Human Rights Education sind daran, in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Zusatzausbildung an der PH Luzern, dem IGE und der Fachstelle für Menschenrechte der PH St. Gallen, den CAS Menschenrechtsbildung neu auszurichten. 2021 sind Konkretisierungen der Neukonzeption und die Lancierung der neuen Ideen geplant.


Kooperationen

Kooperation mit Hochschule Luzern

Die Kinderrechte lassen sich in drei Hauptinhalte unterteilen – Schutz, Förderung und Entwicklung sowie Beteiligen. Dem ZMRB war es auch 2020 wichtig, für alle drei Bereiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrpersonen und Interessierte anzubieten. Deshalb wurde gemeinsam mit der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, insbesondere mit Tanja Mitrovic, der Kurs «Mutig gegen Gewalt! Kinderrechte und Kindesschutz in der Schule» lanciert. Im Themenfeld Partizipation konnte das ZMRB gemeinsam mit Lehrpersonen von Ebersecken/Altishofen praxisnahe Kurse anbieten. Beide Kursangebote sind auch 2021 im Weiterbildungsprogramm der PH Luzern vorgesehen.

Kooperation mit PH St. Gallen

Die mit einem Engagement des ZMRB in Gossau 2016 und der Zusammenarbeit des ZMRB mit Heidi Gehrig, Dozentin PH St. Gallen, in einem Schulprojekt (Ebersecken, Tag der Volksschulen 2017) entstandene Kooperation ging auch 2020 weiter. Das Duplikat von LUKIRE wurde bis Ende 2020 ans RDZ Gossau ausgeliehen. Die Duplikation der Lernumgebung «Gesucht! Heldinnen und Helden für unsere Welt» konnte so für über zwei Jahre der Pädagogischen Hochschule St. Gallen vermietet werden. Die Lernumgebung beinhaltet forschendes Material u. a. zu den Themen Kinderrechte – Mitbestimmung – Beteiligung und Anerkennung im Schulalltag, Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung, Recht auf Privatsphäre, Schutz, friedliches Miteinander leben, Recht auf Nahrung. Auch 2020 waren gemeinsame Anlässe und gemeinsam konzipierte Modultage, wie z. B. im CAS Ethik der PH St. Gallen zum Thema «Menschenrechte und Demokratie – leben und lernen» oder Schulanlässe zum Thema «Anerkennung, Beteiligung, Demokratie und Menschenrechte» geplant. Wegen Covid-19 musste die Mehrzahl verschoben oder abgesagt werden.


Mitwirkung

Kantonales Teilnetzwerk «Schüler*innenpartizipation»

Auch im Schuljahr 2019/2020 konnte Thomas Kirchschläger das kantonale Teilnetzwerk «Schüler*innenpartizipation» koordinieren und leiten. Ziel des Netzwerks ist es, über die Umsetzung der Partizipation an den verschiedenen Schulen zu sprechen und sich über die Erfahrungen auszutauschen. Trotz der grundsätzlichen Aussetzung der Teilnetzwerktreffen wegen Covid-19 hat das Teilnetzwerk «Schüler*innenpartizipation» entschieden, den Austausch digital und per Zoom weiterzuführen. So fanden ab März 2020 vier Zoom-Austauschfenster statt. So entstanden aus der Praxis neue Formen, Ideen und Gelingensbedingungen für Klassen- und Schülerinnen- und Schülerforen, Vollversammlungen und Konfliktlösungsstrukturen – auch für Covid-19-Zeiten. Bis im Herbst 2020 haben sich wieder 25 Schulen für das Teilnetzwerkjahr 2020/2021 angemeldet. Start war am 11.11.2020.

Expertinnen- und Expertenkonferenz zu den Kinderrechten in pädagogischen Beziehungen in Reckahn

Mitwirkung bei der Expertinnen- und Expertenkonferenz zu den Kinderrechten in pädagogischen Beziehungen in Reckahn (bei Potsdam/Berlin): Die Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen wurden vom Deutschen Institut für Menschenrechte (Berlin), dem Deutschen Jugendinstitut e.V. (München), dem Menschenrechtszentrum an der Universität Potsdam und dem Rochow-Museum und Akademie für bildungsgeschichtliche und zeitdiagnostische Forschung e.V. an der Universität Potsdam 2017 lanciert. Das ZMRB wollte in seiner Rolle als Mitunterzeichner und Gründungsteilnehmer des sog. Arbeitskreises Menschenrechtsbildung bei der für den Oktober 2020 geplanten Tagung wieder mittun. In der unter der Leitung von Prof. Dr. Annedore Prengel durchgeführten Tagung wurde neben Leitsätzen und Handlungsebenen einer pädagogischen Ethik deren Vermittlung und Umsetzung mit einer Wanderausstellung diskutiert. Aufgrund von Covid-19 war dieses Jahr eine Teilnahme vor Ort leider nicht möglich. Die PH Luzern hat beschlossen, 2022 eine entsprechende Fachtagung – in Zusammenarbeit mit der FHNW und im Rahmen der geplanten Wanderausstellung durch Deutschland, Österreich und der Schweiz – zu organisieren. Die entsprechenden Dokumente (Broschüre, Flyer, Plakate und Handouts) sind online abrufbar bzw. bestellbar.


PGB-Projekt

Digital Human Rights Lab

Der Abschlussbericht für das PGB-Projekt von swissuniversities konnte Ende Februar 2020 eingereicht werden. Das Projekt «Digital Skills und Digital Human Rights» (DiSk/DiHR) reflektierte Chancen und Risiken von Digital Skills bei der Etablierung eines Menschenrechtsdiskurses. Im Vordergrund standen dabei rechtliche Fragen im Umgang mit Informationen, Meinungen, Privatsphäre und Urheberrecht. DiSk/DiHR vermittelte schliesslich in zwei Formaten Digital Skills an Studierende und Dozierende. Konkret wurde zu folgenden als Projektziele formulierten Digital Skills gearbeitet: Digital Rights und Digital Rights Skills / Digital Literacy / Digital Emotional Intelligence / Digital Use und iParticipation (IHRF 2019 und Digital Human Rights Lab)


Kontakt

Leiter ZMRB
Thomas Kirchschläger
lic. iur.
Frohburgstrasse 3
6002 Luzern
thomas.kirchschlaeger@phlu.ch
Portrait
spacer