Grusswort der Prorektorin Forschung und Entwicklung

Mit ihrer gesetzlich verankerten Kernaufgabe der berufsfeldbezogenen Forschung und Entwicklung übernimmt die PH Luzern Verantwortung für die Gestaltung von Unterricht und Lehrpersonenbildung auf der bestmöglichen wissenschaftlichen Grundlage. Damit verbunden ist der Anspruch, dass die gewonnenen Erkenntnisse aus der Forschung und die Innovationen aus Entwicklungsprojekten konkrete Wirkung im Berufsfeld zeigen sollen. Einen Eindruck von der Relevanz der in den fünf Instituten, dem Zentrum und den zwei F+E-Gruppen umgesetzten Projekte ermöglicht der vorliegende Tätigkeitsbericht. Auch am PH-Tag vom 4. September 2023 bekamen die rund 250 Gäste einen Einblick in die Vielfalt der Themen, der Zugänge und der beteiligten Personen (siehe Feature Rückblick auf den PH-Tag).

Die laufende Weiterentwicklung der Struktur des Leistungsbereichs F+E, die u. a. zum Ziel hat, den Einbezug aller Mitarbeitenden und Studierenden der PH Luzern in Forschungstätigkeiten zu stärken, wurde 2023 mit konkreten Umsetzungsschritten vorangetrieben: Aufgrund der hohen Bedeutung der sprachlichen Bildung und der Anzahl Projekte wurde per 1. September 2023 das Institut für Fachdidaktik der Sprachen und Bildungslinguistik (ISB) gegründet. Zudem wurde das Institut für Schule und Heterogenität (ISH) zum Institut für Diversität und inklusive Bildung (IDB) weiterentwickelt. Das Institut für Professions- und Unterrichtsforschung (IPU) ergänzte einen Schwerpunkt in der Schulentwicklung.

Für das Jahr 2023 bearbeitete der Leistungsbereich F+E rund 139 Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Diese wurden überwiegend aus Drittmitteln finanziert, bei denen ein neuer Höchststand von CHF 4.4 Mio., erreicht werden konnte, ebenso wie bei den Mitteln des Schweizerischen Nationalfonds SNF (CHF 1.2 Mio.). In insgesamt 163 Publikationen veröffentlichten Mitarbeitende ihre Ergebnisse aus Projekten für die Wissenschaft und das Berufsfeld. Die PH Luzern ist im Auftrag von Verlagen (z. B. Klett und Balmer, Lehrmittelverlag Zürich) aktiv und oft in leitender Rolle an der Entwicklung der Schulbücher in den meisten Schulfächern der Volksschule beteiligt, aber auch an der Entwicklung digitaler Lerneinheiten und Lernmaterialien wie Lern-Apps, Videolernspiele und Augmented-Reality-Applikationen. Beispiele für Schulbücher, an deren Entwicklung die PH Luzern massgeblichen Anteil hat, sind: «Die Sprachstarken» (Deutsch), «New World» (Englisch), «Mathbuch» (Mathematik), «Das WAH-Buch» (Wirtschaft, Arbeit, Haushalt), «Logbuch» (Natur, Mensch, Gesellschaft), «Zeitreise» (Geschichte), «connected» (Medien und Informatik), «Dis donc!» (Französisch) und «Schauplatz Ethik» (Ethik, Religionen, Gemeinschaften). Mit einem Worlddidac Award 2023 wurde u. a. das Lehrmittel «Schweizer Wirtschaftsgeschichte» der PH Luzern ausgezeichnet.

Der Leistungsbereich F+E ist intern eng vernetzt mit den anderen Leistungsbereichen der PH Luzern und extern mit der Forschungscommunity, mit Partnerhochschulen und mit weiteren Partnern. Im Jahr 2023 präsentierten Mitarbeitende rund 150 Beiträge an wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen im In- und Ausland. Die Mehrheit der Projekte wird in nationalen und internationalen Kooperationen bearbeitet. Von besonderer Bedeutung ist das binationale Doktoratsprogramm der PH Luzern und der PH Heidelberg, in dem 2023 19 der 47 an der PH Luzern angestellten Doktorierenden betreut wurden. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses soll Pädagogischen Hochschulen auch in Zukunft eine verantwortungsvolle Ausführung ihres vierfachen Leistungsauftrags ermöglichen.