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Das Zentrum für Menschenrechtsbildung (ZMRB) unterstützt Kinderrechtsvorhaben im schulischen Kontext.
Ein Schwerpunkt des Zentrums Menschenrechtsbildung (ZMRB) der PH Luzern lag im Jahr 2017 auf der Bekanntmachung und Stärkung der Kinderrechte. Dabei liessen sich verschiedene Interventionsebenen unterscheiden:
Wie in den vorangehenden Studienjahren war die Menschenrechtsbildung auch 2017 fester Bestandteil des Studiengangs KU. Das ZMRB erhielt in Modulen des zweiten und dritten Studienjahrs erneut die Möglichkeit, den Fokus auf die Kinderrechte zu richten und mit den Studierenden zu den Kinderrechten zu arbeiten. Dies geschah bei den Modulen Klassenklima (2. Studienjahr) und Bewegung und Sport (3. Studienjahr). Da im Grundjahr zu Beginn des Studiums während des sogenannten Thementages Menschenrechtsbildung mit allen neu eingetretenen Studierenden bearbeitet wird, kommen alle KU-Studierenden in ihrer PH-Ausbildung jährlich curricular mindestens einmal explizit in Kontakt mit den Kinderrechten und deren Vermittlung.
Im Rahmen der Impulsveranstaltungen des Pädagogischen Medienzentrums 2017 war das ZMRB für die Angebote «Kinderrechtsbildung und Märchen (Kinderrechte erkunden – Kinderrechte umsetzen)» sowie «Sehnsucht nach Anerkennung – Kinderrechtsbildung trifft Theaterpädagogik» gemeinsam mit dem Zentrum Theaterpädagogik verantwortlich.
Das Atelier Kinderrechte wurde als Pilotprojekt anlässlich des Tages der Kinderrechte eröffnet. Das Atelier bot allen Interessierten Raum für die Entwicklung von Projekten, welche die Kinderrechte näher an die Lebenswelt der Kinder heranbringen. Dabei wurde selbstständiges und spielerisches Lernen zu den Kinderrechten ermöglicht.
In Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Abteilung «Kind Jugend Familie» der Stadt Luzern konnte ein Kontingent von 25 Schulklassen (3./4 und 5./6. Primarklassen) der Stadt Luzern die Lernumgebung «Gesucht! Heldinnen und Helden für unsere Welt» besuchen, die im Atelier Kinderrechte eingerichtet ist.
Diese Lernumgebung konnte dank der intensiven Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Lernwerkstatt und der Ausbildungsleitung dupliziert werden. Somit werden Pädagogische Hochschulen, Schulklassen und weitere interessierte Institutionen die Möglichkeit haben, die Lernumgebung ab Mai 2018 mieten bzw. auszuleihen. Die Lernumgebung beinhaltet forschendes Material zu den Themen Kinderrechte – Mitbestimmung – Beteiligung und Anerkennung im Schulalltag, Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung, Recht auf Privatsphäre, Schutz, friedliches Miteinanderleben, Recht auf Nahrung etc.
Die Schule Ebersecken befindet sich seit dem Schuljahr 2011/12 auf dem Weg, über Kinderrechte, Partizipation und Schule neu nachzudenken. Seit Beginn arbeitet die Schule mit dem ZMRB zusammen. An drei bzw. vier Halbtagen jährlich fanden intensive inhaltliche Auseinandersetzungen statt – für Kinder und Lehrpersonen gleichzeitig. In diesem Jahr standen weiterhin das Sichtbarmachen und das Konsolidieren der in den letzten Jahren umgesetzten Schulentwicklungsmassnahmen im Vordergrund. Zusätzlich wurde in einem Pilotprojekt und dank der Zusammenarbeit mit dem Zentrum Impulse für Projektunterricht und Projektmanagement (ZIPP) eine Projektwoche mit einem rein partizipativen, projektorientierten Ansatz durchgeführt. Damit wurde das 2016 erstellte und errichtete Ebersecker Partizipationshaus, das bisherige schriftliche Konzepte zu den Kinderrechten und zum Schulleben in Ebersecken für alle darstellt, verbildlicht und erfahrbar macht, durch ein zusätzliches Zimmer erweitert. Ebersecken war eingebunden in Weiterbildungsangebote zum Thema Partizipation und Mitbestimmung sowie in Buchprojekte, in welchen der Werdegang der Schule sowie die konkrete Umsetzung vorgestellt werden.
2015 wurde in den Schulhäusern Hofmatt und Mattli der Schule Horw eine Standortbestimmung durchgeführt und präsentiert. Eine Auswahl der empfohlenen Massnahmen wurden 2016 lanciert und 2017 weiter umgesetzt. 2017 fokussierte sich die Arbeitsgruppe, die durch das ZMRB begleitet wird, auf die Tätigkeit der Stufenteams und die Umsetzung des Klassenratsdokuments (Klassenratsdokumentation mit Ablauf/Kompetenzen Lehrplan 21/Materialien über die ersten zwei Zyklen), das die Vereinheitlichung bzw. stufen- und zyklusgemässe Anpassung des Klassenrates zum Inhalt hat. Es zeigte sich nach ersten Feedbackgesprächen, dass es wichtig ist, bei Kompetenzbeschreibungen mit den überfachlichen Kompetenzen des Lehrplan 21 zu arbeiten. Diese Zuordnung hilft, das Potenzial einer gelebten Partizipationsstruktur auf Klassenebene für die Umsetzung der überfachlichen Kompetenzen aufzuzeigen und zu leben.
Die Schule Werthenstein-Schachen ist seit dem Schuljahr 2014/15 mit dem Thema Kinderrechte unterwegs. Das Jahresmotto 2016/17 stand wieder im starken Bezug zu den Kinderrechten. Mit der Wahl «MIT» wollen alle Schulbeteiligten die bisherigen Efforts der letzten Schuljahre weiterziehen und sichern, in den Alltag übernehmen und das Engagement im Umfeld der Schule sichtbar machen. Die Verantwortlichen erklärten sich bereit, ihre Erfahrungen am 11. IHRF 2017 zu präsentieren. Gemeinsam mit dem ZMRB wurde das letzte Quartal des Schuljahres 2016/17 dafür verwendet, zurückzuschauen, das bereits Erreichte festzustellen (und manchmal auch darüber zu staunen) und Visionen für das nächste Jahr bzw. die nächsten fünf Jahre zu entwickeln.
Dank einer mutigen Arbeits- und Steuergruppe und einem aktiven Lehrpersonenteam ist es gelungen, diverse Abmachungen für die Umsetzung der Kinderrechte und der Mitbestimmung in der Schule zu treffen. Bereiche und Ziele wurden festgelegt, in denen Kinderrechte und Partizipation noch mehr Thema sein sollen – dies auf der individuellen Ebene, in der Klasse und auf der Schulebene. Wichtig ist dabei, dass alle Schulbeteiligten (Kinder, Lehrpersonen, Eltern, Hausdienst und weitere Fachpersonen) die Themen mitprägen und mitbestimmen können.
Die Luzerner Stadtschule Unterlöchli lancierte im Schuljahr 2015/16 zusammen mit dem ZMRB einen Projekttag zum Thema «Flucht». Mit dabei waren unter anderem eine durch die Schweizerische Flüchtlingshilfe vermittelte Flüchtlingsfrau und die professionelle Märchenerzählerin Dunja Schweizer. Ziel war es, dass Schülerinnen und Schüler mit Menschen mit Fluchterfahrung gemeinsam über Flucht nachdenken, darüber diskutieren, Geschichten hören und basteln. Der «Fluchttag», dessen Ablauf und die gemachten Erfahrungen konnte am 11. IHRF in Workshops mit reger Beteiligung vorgestellt und präsentiert werden.
Seit 2013 arbeiten die Schule Ruopigen und das ZMRB zusammen – mit dem Ziel, die Kinderrechte in der Schule auf einer nachhaltigen Grundlage zu festigen und umzusetzen. 2017 stand der Fokus in der Lancierung und Umsetzung des schulintern entwickelten «Kinderrechtslabels», das in Zukunft die im Schulalltag vorhandenen Aktivitäten, Handlungen und Prozesse überprüfbar und messbar machen soll. Die gemeinsam mit dem ZMRB erarbeiteten Labelkriterien wurden in der Schule bzw. in den einzelnen Stufen erprobt. Innerhalb der Reorganisation hat die Schule eine Arbeitsgruppe installiert, die sich der Weiterlancierung des Labels und dem Aufbau einer schülernahen Partizipationsstruktur widmet.
Auch das 11. Internationale Menschenrechtsforum Luzern (IHRF) 2017, das am 9. und 10. Mai stattfand, hatte einen Schwerpunkt bei den Kinderrechten. Teilnehmende und Referierende erörterten die Thematik in zahlreichen Workshops, Plenumsreferaten und Diskussionen aus verschiedenen Perspektiven. Dank der Abstimmung mit der Ausbildungsleiterin, der Ausbildungsleitungskonferenz und mit den entsprechenden Studiengangsleitenden konnten ausgewählte Studierende der PH Luzern (ca. 700) am Forum teilnehmen.
Viele Initiativen und Projekte (in Verwaltung und Schulen), die seit Jahren mit dem ZMRB und mit dessen Beratung unterwegs sind, erhielten am IHRF eine Plattform. Die jeweiligen Verantwortlichen (Leitende, Schulleitungen und Lehrpersonen) präsentierten ihre Erfahrungen und ihre Ideen und machten das IHRF 2017 zu einem sehr mit der Praxis verbundenen, fassbaren und begreifbaren Forum. Das IHRF 2017 war eingebettet in das 20-Jahr-Jubiläum der Ratifizierung der UNO-Kinderrechtskonvention durch die Schweiz.