Indikatoren zur Prävention von Antisemitismen in Curricula der Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung

Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung sind ein gravierendes gesellschaftliches Problem, welches auch in Schulen und der Lehrer:innen-Bildung wiederzufinden ist (Kumar et al., 2022). 

Im Januar 2021 verabschiedete die österreichische Bundesregierung eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus. Massnahmen werden u.a. in der Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung formuliert, wie etwa die kritische Beleuchtung von Curricula österreichischer Institutionen der Lehrer:innen-Bildung. 

Wir erhielten vom Qualitätssicherungsrat für die Pädagoginnen- und Pädagogen-Bildung den Auftrag, 190 Curricula hinsichtlich Antisemitismen zu analysieren. In einem ersten Schritt suchten wir mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse (Neuendorf, 2017) mit MAXQDA (2022) Abschnitte heraus, in denen Antisemitismen direkt adressiert werden. Allerdings wird Antisemi* kein einziges Mal erwähnt. Deswegen haben wir eine Suchbegriffsliste erarbeitet, die Hinweise auf Indikatoren zur Bekämpfung von Antisemitismen in Curricula geben könnte. In einem mehrstufigen Verfahren haben wir 184 Suchbegriffe in sieben Begriffskategorien, angelehnt an verschiedene Formen von Antisemitismus, erarbeitet: (1) Jüdinnen, Juden und Judentum, (2) Berufsethos, (3) Diversität, (4) weitere Religionen, (5) Menschenrechtsgefährdungen, (6) Holocaust / Shoah und (7) Israel. 

Wir geben kurz Einblick in die ersten Analysen und möchten mit euch weitere Analyseschritte und mögliche Interpretationen diskutieren.

• Referierende: Peter Gautschi, Marco Galle