EthOs – Erkenntnisse aus einer empirischen Untersuchung zur Implementierung von Ethikunterricht an Österreichs Schulen

«Was wird von Ethikunterricht erwartet und was ist er im Stande zu leisten?» Dieser Frage ging ein österreichweit und interdisziplinär zusammengesetztes Forscher*innenteam seit dem Wintersemester 2020 nach. Grund dafür ist, dass der Ethikunterricht – in Österreich 23 Jahre lang als «Schulversuch» durchgeführt – im September 2021 als alternativer Pflichtgegenstand in das Regelschulwesen übernommen wurde. Schüler*innen der Sekundarstufe II können sich somit entscheiden, ob sie konfessionellen Religionsunterricht oder Ethikunterricht besuchen.

Anhand eines qualitativen Forschungsdesigns, das sowohl die Perspektiven der Schüler*innen als auch der Lehrer*innen in diesem Implementierungsprozess mit einbeziehen sollte, wurde dieser wissenschaftlich begleitet. 143 Texte von Schüler*innen gaben Einblick in ihre Erwartungen und Motivation, den Unterricht zu besuchen. 19 qualitative halbstrukturierte Interviews mit Ethiklehrer*innen eröffneten den Blick auf ihre Erlebnisse mit der Implementierung, sowie ihre Ziele für den Ethikunterricht.

Im Forschungskolloquium soll ein Einblick in ausgewählte Themenbereiche aus den Erhebungen gegeben und präsentiert werden, welche Erkenntnisse sich aus der Triangulation von Zielen für den Unterricht von Lehrer*innen mit den Erwartungen und Motivationen der Schüler*innen ergeben.

• Referentinnen: HS.-Prof. Dr. Edda Strutzenberger-Reiter und HS.-Prof. Mag. Dr. Elisabeth Zissler, KPH Wien/Krems
• Diskutant: Prof. Dr. Dominik Helbling, PH Luzern