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Im Rahmen des Referats stellt Helen Kaufmann von der PH St. Gallen ihr Dissertationsprojekt vor, das sich mit videografierten Zeitzeug*innen-Interviews von zur NS-Zeit verfolgten deutschen und österreichischen Kommunist*innen beschäftigt.
Die Interviews wurden von der USC Shoah Foundation zumeist in den 1990er-Jahren geführt und eignen sich als Quelle für die Analyse der Erinnerungskulturen in ihrer Entstehungszeit, also nach dem Untergang des Realsozialismus. Untersucht werden Zeitzeug*innen, die in der DDR, in der BRD oder in Österreich gelebt haben und dementsprechend unterschiedlichen nationalen Erinnerungskulturen ausgesetzt waren. Daher wird in der Analyse insbesondere untersucht, inwiefern sich kollektive kommunistische bzw. nationale narrative Muster in den individuellen Erzählungen widerspiegeln, wie die Erzählungen formal organisiert sind und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bezogen auf soziodemografische und biografische Faktoren bei den Zeitzeug*innen vorherrschen. Auch Spezifika der Quelle «Zeitzeug*innen-Interview» wie der Einfluss der Interviewerin oder des Interviewers oder die nonverbale Kommunikationsebene werden in die Analyse miteinbezogen.
Im Referat werden das methodische Vorgehen sowie erste Zwischenergebnisse der Untersuchung präsentiert.
Referentin: Helen Kaufmann, PH St. Gallen