Pisa-Gewinner Estland – auf Kosten der Lehrerinnen und Lehrer?

 Estland zeichnet sich nicht nur durch seine beeindruckende Natur und Kultur aus, sondern auch durch sein fortschrittliches Bildungssystem. Die estnische Psychologin Kersti Kesküla erläutert Aspekte zum Schulsystem, dem pädagogischen Ansatz, zu Lehrpersonen und ihren Qualifikationen sowie zu Bildungstechnologien des «Klassenprimus» der jüngsten Pisa-Studie. Dabei wird sie – wir gehen da innovativ mit der Zeit – von Chat GPT assistiert. 

Im Dezember 2023 wurde die PISA-Studie 2022 veröffentlicht. Estland hat so gute Ergebnisse erzielt wie kein anderes europäisches Land. In allen 3 grundlegenden Kompetenzen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften schneidet Estland in internationalen Vergleichen konstant über dem Durchschnitt ab. Was unterscheidet Estland von anderen Ländern? Das versuchen wir in diesem Interview zu verstehen. Ein Gespräch mit Kersti Kesküla und Chat GPT. Das Interview wurde auf Englisch durchgeführt und übersetzt.

PH Luzern:  Wie erklären Sie die guten PISA-Ergebnisse in Estland? Was macht Estland besonders gut im Bildungsbereich?

Chat GPT: Die starke Leistung Estlands in den PISA-Ergebnissen kann auf mehrere Schlüsselfaktoren zurückgeführt werden:

  • Bildungsreformen: Estland hat seit seiner Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre bedeutende Bildungsreformen durchgeführt. Diese Reformen umfassen die Entwicklung von Lehrplänen, die Ausbildung von Lehrern und Veränderungen in den Bewertungspraktiken, die alle zu verbesserten Bildungsergebnissen beigetragen haben.
  • Lehrerqualität: Estland legt grossen Wert auf die Ausbildung und berufliche Weiterentwicklung von Lehrern. Lehrer in Estland sind gut ausgebildet und erhalten kontinuierliche Unterstützung zur Verbesserung ihrer Unterrichtsfähigkeiten. Dieser Fokus auf die Qualität der Lehrkräfte wirkt sich positiv auf das Lernen der Schüler aus.
  • Chancengleichheit in der Bildung: Estland setzt sich dafür ein, gleiche Bildungschancen für alle Schüler sicherzustellen. Das Land weist ein vergleichsweise geringes Mass an sozioökonomischer Ungleichheit auf, und die Schulfinanzierung wird gerecht verteilt. Diese Verpflichtung zur Chancengleichheit trägt dazu bei, die Unterschiede in den Leistungen der Schüler zu verringern.
  • Schülerzentriertes Lernen: Estnische Schulen setzen oft auf schülerzentrierte und forschungsbasierte Unterrichtsmethoden. Diese Herangehensweise fördert kritisches Denken, Problemlösung und Kreativität, Fähigkeiten, die in PISA bewertet werden.

Kersti Kesküla: Estland strebt eine schüler- und schülerinnenzentrierte Lernumgebung an, hat jedoch definitiv Verbesserungspotenzial, das hauptsächlich durch die Beziehung zwischen Schüler*innen und Lehrern behindert wird.

PH Luzern: Das müssen Sie bitte gleich erläutern!

Kersti Kesküla: Der Altersdurchschnitt der estnischen Lehrerinnen und Lehrer sinkt rapide, und viele Schulen haben offene Stellen. Das erhöht die Arbeitsbelastung für die bestehenden Lehrkräfte. Zudem ist der Beruf des Lehrers für junge Menschen wenig attraktiv, da er mit viel Arbeit und vergleichsweise geringem Gehalt verbunden ist. Die Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer werden aufgrund der zunehmenden erforderlichen Kompetenzen täglich komplexer. Die Erwartungen der Gesellschaft sind ebenfalls hoch, was die Lehrkräfte zusätzlich belastet. Junge Lehrerinnen und Lehrer sehen kaum Raum für ihr privates Leben.

Chat GPT: 

  • Starke Bildungsleitung (Strong Educational Leadership): Estland verfügt über ein gut strukturiertes Bildungsleitungssystem, das Schulen Anleitung und Unterstützung bietet. Eine effektive Führung kann zu einer verbesserten Schulleistung führen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Faktoren miteinander verbunden sind und sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Estlands Erfolg in den PISA-Ergebnissen beruht auf einer Kombination dieser Elemente sowie auf dem Engagement für kontinuierliche Verbesserung im Bildungssystem.
  • Intensiver Wettbewerb: Je mehr Schüler sie haben, desto mehr staatliche Subventionen erhält die Schule. Didaktische Leistungen und Ergebnisse werden ständig bewertet und regelmässig veröffentlicht. Dies schafft eine transparente Wettbewerbsdynamik, die es Eltern ermöglicht, ihre Kinder in den besten Schulen anzumelden. Aufgrund eines Rückgangs von 40 Prozent bei der Schüleranmeldung hat sich der Wettbewerb weiter verschärft. Infolgedessen wurden bereits einige Schulen geschlossen. Schulleitungen haben einen hohen Grad an Autonomie bei der Verteilung der Gelder, die sie von der Regierung erhalten. Je mehr Geld eine Schule erhält, desto höhere Gehälter kann sie anbieten. Schulen können sich spezialisieren und besondere Angebote machen.

Kersti Kesküla: Die Schliessung erfolgt hauptsächlich aus demografischen oder wirtschaftlichen Gründen, oftmals, weil kleinerer Schulen zusammengelegt werden. Wenn es notwendig ist, auszuwählen, welche Schule geschlossen werden soll, wird das Niveau der akademischen Leistungen berücksichtigt. In Bezug auf die Frage nach Unterschieden bei den Gehältern ist die Finanzierung durch die staatlichen und lokalen Regierungen ziemlich gleich. Das Problem besteht darin, dass die Finanzierung insgesamt zu niedrig ist. Und bei der Festlegung der Gehälter werden Dienstjahre oder Bildungsstand nicht berücksichtigt.

Chat GPT: 

  • Digitale Kompetenz: Estland hat digitale Technologien erfolgreich in sein Bildungssystem integriert. Schülerinnen und Schüler haben Zugang zu digitalen Lernressourcen, und diese Vertrautheit mit Technologie kann sich positiv auf ihre Leistung in der PISA-Digitalkompetenzprüfung auswirken.
  • Elternbeteiligung: Eltern in Estland unterstützen in der Regel die Bildung ihrer Kinder und sind aktiv an ihrem Lernprozess beteiligt. Diese Partnerschaft zwischen Schulen und Eltern trägt zu einem positiven Lernumfeld bei.

Kersti Kesküla: Um konkret zu sein, vertraut die Mehrheit der Eltern vollständig auf die schulische Bildungsentwicklung «in den Händen der Schulen». Eltern, die sich aktiv engagieren möchten, haben die Möglichkeit dazu.

PH Luzern: Ab welchem Alter beginnt die Bildung in Estland?

Kersti Kesküla: Kinder können im Alter von 1,5 bis 3 Jahren in den Kindergarten gehen (wenn die Eltern wieder arbeiten). Der Besuch des Kindergartens ist nicht verpflichtend. Dort gibt es einen Lehrplan, der die Kinder auf die Schule vorbereitet. Die verpflichtende Schulzeit beginnt im Alter von 7 Jahren. Die Mehrheit der Kinder besucht jedoch zumindest das letzte Jahr im Kindergarten (im Alter von 6 Jahren). Das letzte Jahr im Kindergarten ist in erster Linie darauf ausgerichtet, den Übergang zum Schulsystem (weniger Spielen, mehr Unterricht) reibungsloser zu gestalten.

PH Luzern: Wie ist das Schulsystem in Estland strukturiert/aufgebaut?

Kersti Kesküla: Das Schulsystem in Estland ist in mehrere Stufen unterteilt, die Bildung für Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters bieten. Hier ist eine Übersicht über die Struktur des estnischen Schulsystems:

Chat GPT: Vorschulische Bildung: Diese Stufe ist optional und bietet frühkindliche Bildung und Betreuung für Kinder bis 7 Jahre. Sie umfasst sowohl Programme für Krippenkinder als auch für den Kindergarten.

Kersti Kesküla: Genau genommen ab einem Alter von 1,5 Jahren. Die meisten Eltern bevorzugen es, ihre Kinder bis sie 7 Jahre alt sind, im Kindergarten zu belassen, um sicherzustellen, dass das Kind dann auch sozial, emotional und kognitiv bereit ist, die Schule zu beginnen.

Chat GPT: Grundbildung: Die Grundbildung ist verpflichtend und umfasst Schüler im Alter von 7 bis 16 Jahre. Sie besteht aus drei Stufen ...

Kersti Kesküla: Es ist obligatorisch, die Grundschule bis zum Abschluss oder bis zum 17. Geburtstag zu besuchen. Wenn das Kind 17 Jahre alt wird, kann es sich entscheiden, die Schule abzubrechen.

Chat GPT:  

  • 1. Stufe (Klassen 1–3): Schüler beginnen in der Regel im Alter von 7 Jahren die Grundschule.
  • 2. Stufe (Klassen 4–6): Diese Stufe baut auf den in den ersten 3 Jahren gelegten Grundlagen auf und führt weitere Fächer ein.
  • 3. Stufe (Klassen 7–9): Auf dieser Stufe erhalten die Schüler eine umfassende Grundbildung.
  • Oberstufenbildung (Klassen 10–12): Nach Abschluss der Grundbildung haben die Schüler die Möglichkeit, ihre Ausbildung an Oberstufenschulen, auch als Gymnasien bekannt, fortzusetzen. Die Oberstufenbildung dauert in der Regel 3 Jahre und bereitet die Schüler auf die nationale Reifeprüfung vor, die eine Voraussetzung für die Hochschulbildung ist …

Kersti Kesküla: In der estnischen Oberstufenbildung wird dies als «Keskharidus» bezeichnet. «Keskeriharidus» hingegen ist eine Kombination aus Sekundarschulbildung und beruflicher Bildung. Man kann von beiden Bildungswegen ausgehend auf Hochschulebene weiterstudieren. Von «Keskeriharidus» ausgehend ist es jedoch einfacher, an einer Universität in einem ähnlichen Fachbereich wie bei der beruflichen Bildung gewählt wurde, aufgenommen zu werden. Es besteht auch die Möglichkeit, nach dem Besuch einer berufsbildenden Schule ein zusätzliches Jahr zu machen, um sich speziell auf die Reifeprüfungen vorzubereiten.

Chat GPT: Berufsbildung (Kutseharidus): Estland verfügt über ein starkes Berufsbildungssystem und bietet verschiedene berufliche Programme für Schüler an, die sich nicht für eine Oberstufenausbildung entscheiden. Diese Programme vermitteln praktische Fähigkeiten und bereiten die Schüler auf Karrieren in spezifischen Bereichen vor.

Kersti Kesküla: Um genauer zu sein, ist das System für alle offen, nicht nur für jene, die sich nicht für eine Oberstufenausbildung entscheiden. Die Möglichkeiten sind:

  • Keskeriharidus: Du kannst ein Programm wählen, bei dem du 2-in-1 erhältst: Sekundarschulbildung plus Berufsausbildung.
  • Kutseharidus: Nur Berufsausbildung (es gibt dabei verschiedene Programme, je nach vorherige Bildung: nur Grundbildung bedeutet, dass du ungefähr 3 Jahre studierst; wenn du jedoch über eine Sekundar- oder Hochschulbildung verfügst, kannst du Programme wählen, die nicht so lange dauern).

Chat GPT: 

  • Höhere Bildung (Kõrgharidus): Hochschuleinrichtungen in Estland umfassen Universitäten und berufsbildende Hochschulen. Die Programme in der höheren Bildung führen zu Bachelor-, Master- und Doktorabschlüssen.
  • Erwachsenenbildung: Estland bietet auch Möglichkeiten zur Erwachsenenbildung, einschliesslich Kursen und Programmen für lebenslanges Lernen und Kompetenzentwicklung.
  • Es ist wichtig zu betonen, dass das estnische Bildungssystem grossen Wert auf schülerzentriertes Lernen, digitale Kompetenz und eine gut qualifizierte Lehrerschaft legt. Darüber hinaus zeichnet sich das Bildungssystem durch hochwertige Bildung und ein Bekenntnis zu Chancengleichheit und Inklusivität aus.

PH Luzern: Welche Ausbildungen benötigen Lehrpersonen, um an Kindergärten und Schulen arbeiten zu können?

Kersti Kesküla:

  • Kindergarten: Eine Lehrperson benötigt dafür eine Hochschulausbildung. Nach deren Abschluss fungiert sie als Hauptlehrperson und kann dabei auf eine Assistenzlehrperson zurückgreifen. In einer Gruppe von 24 bis 26 Kindern arbeiten 3 Personen, jedoch sind diese nur etwa 3 Stunden pro Tag gleichzeitig anwesend – in der restlichen Zeit sind 2 Erwachsene vor Ort. Diese Aufsplittung der Anwesenheiten ergibt sich aus finanziellen Gründen.
  • Grundschule: Lehrpersonen in estnischen Schulen sollten über einen Masterabschluss verfügen. In der Regel eine Lehrperson für einen Klassenraum mit 24 bis 26 Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Zusätzlich stellen die Schulen Assistenzlehrpersonen ein, deren Arbeit abhängig davon organisiert ist, wie viele Kinder mit es mit besonderen Bedürfnissen in der Klasse oder Schule gibt. In jeder Grundschule muss darüber hinaus auch eine Sonderpädagogin/ein Sozialpädagoge und ein Schulpsychologe/eine Schulpsychologin arbeiten.

PH Luzern: Wie werden Trends wie personalisiertes Lernen angegangen?

Kersti Kesküla: Bildungstrends wie personalisiertes Lernen werden mithilfe flexibler Curriculum Designs, digitaler Werkzeuge und eines schüler- und schülerinnenzentrierten Ansatzes angegangen. Dies ermöglicht es den Lernenden, in ihrem eigenen Tempo voranzukommen und ihre Bildungserfahrung an ihre Bedürfnisse anzupassen. Der Erfolg hängt jedoch auch von den Pädagogen und Pädagoginnen ab. In Estland gibt es auch spezialisierte Schulen.

PH Luzern: Können Sie die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Lernenden beschreiben? Wie trägt eine unterstützende Atmosphäre zum akademischen Erfolg bei?

Kersti Kesküla: In derselben Schule können unterschiedliche Stile beobachtet werden. Die Lehrpersonen werden mit ihren Vornamen angesprochen, und um ihre Rolle zu betonen, folgt auf den Vornamen «Lehrer», z. B. «Lehrerin Kersti». Es gibt definitiv auch generationale Unterschiede – jüngere Lehrpersonen sind mit einem informelleren Stil vertrauter. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nur einen unterstützenden Beziehungsstil gibt. Es ist wichtig, Erwartungen klar zu kommunizieren.

PH Luzern: Welche Möglichkeiten haben Schülerinnen und Schüler nach Abschluss der Grundschule (allgemeinbildende Schulen, berufsbildende Schulen, Gymnasien)?

Kersti Kesküla: Nach Abschluss der Grundschule in Estland haben Lernende verschiedene Optionen für ihre weitere Bildung:

Chat GPT: 

  • Gymnasium (Oberstufenschule): Viele Schüler entscheiden sich dafür, ihre Ausbildung an einem Gymnasium fortzusetzen, das ein umfassendes Oberstufenprogramm anbietet. Dieser Weg bereitet die Schüler auf die nationale Reifeprüfung vor, die eine Voraussetzung für die Hochschulbildung ist.
  • Berufsbildung: Eine andere Option besteht darin, sich in einem berufsbildenden Programm einzuschreiben. Diese Programme vermitteln praktische Fähigkeiten und bereiten die Schüler auf Karrieren in bestimmten Bereichen vor. Estland verfügt über ein gut entwickeltes Berufsbildungssystem.
  • Grundschule für Erwachsene: Erwachsene, die die Grundschulbildung nicht abgeschlossen haben, haben die Möglichkeit, dies durch Programme für Erwachsenenbildung nachzuholen. Diese Option ermöglicht es Einzelpersonen, einen Grundschulabschluss zu erlangen.
  • Internationales Bakkalaureat: Einige Schulen in Estland bieten Internationale Bakkalaureat (IB)-Programme an, die eine weltweit anerkannte Bildung vermitteln und für Schüler, die eine internationale Perspektive suchen, attraktiv sein können.
  • Lehre und Arbeit: Einige Schüler entscheiden sich möglicherweise dafür, direkt in die Arbeitswelt einzusteigen, sei es durch Lehrlingsprogramme oder Beschäftigungsmöglichkeiten. Dies ist unmittelbar nach der Grundschule weniger üblich, wird jedoch nach Abschluss der Oberstufenausbildung oder berufsbildender Programme häufiger.
  • Es ist wichtig zu beachten, dass Estland einen starken Schwerpunkt auf Bildung legt, und der Zugang zu verschiedenen Bildungswegen steht den Schülern leicht zur Verfügung, um sicherzustellen, dass sie ihren Interessen und beruflichen Zielen nachgehen können.

Der Einsatz von Technologien im Bildungsbereich

PH Luzern: Wie integriert Estland Technologien in das Bildungssystem?

Kersti Kesküla: Durch verschiedene Mittel und Initiativen.

Chat GPT: 

  • Digitale Kompetenz: Estland legt einen grossen Wert auf digitale Kompetenz und Computerkenntnisse von frühem Alter an. Schüler lernen, digitale Werkzeuge und Technologien effektiv zu nutzen.
  • E-Schulranzen: Estland hat das Programm e-Schulranzen implementiert, das den Schülern Zugang zu digitalen Lernmaterialien, E-Textbüchern und Bildungs-Apps bietet. Diese Initiative reduziert die Notwendigkeit traditioneller gedruckter Materialien und fördert eine nachhaltigere und zugänglichere Lernumgebung.
  • Smartboards und Digitalklassen: Viele estnische Schulen sind mit Smartboards und digitalen Klassenräumen ausgestattet, die das Unterrichts- und Lernerlebnis verbessern. Diese Technologien ermöglichen interaktive und multimediale Unterrichtsstunden.
  • Online-Lernplattformen: Estland nutzt Online-Lernplattformen und -systeme, um sowohl den Präsenzunterricht als auch das Fernlernen zu unterstützen. Diese Plattformen bieten Schülern und Lehrern eine Vielzahl von Tools für Kommunikation, Zusammenarbeit und Bewertung.
  • Lehrerfortbildung: Estnische Lehrer erhalten Schulungen darüber, wie sie Technologie effektiv im Unterricht einsetzen können. Dies stellt sicher, dass Pädagogen gut darauf vorbereitet sind, digitale Werkzeuge in ihre Unterrichtsmethoden zu integrieren.

Kersti Kesküla: Lehrpersonen können Unterstützung von «Bildungstechnologen und -technologinnen» erhalten, die bei der Technologieunterstützung helfen und sicherstellen, dass die Programme ordnungsgemäss funktionieren. Die Integration von Technologie liegt jedoch in der Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer.

Chat GPT: 

  • E-Government und e-Services: Estlands breitere digitale Gesellschaft umfasst e-Government-Services, die auch eine Rolle in der Bildung spielen. Z. B. können Eltern über sichere Online-Portale auf schulbezogene Informationen zugreifen und mit Lehrern kommunizieren.
  • Programmieren und IT-Unterricht: Estland legt Wert auf Informatik- und Programmierunterricht, um Schülern wertvolle IT-Fähigkeiten zu vermitteln. Initiativen wie das «ProgeTiiger»-Programm fördern das Programmieren bereits im jungen Alter.
  • Digitale Prüfungen: Estland hat digitale Prüfungen eingeführt, um den Papieraufwand zu reduzieren und den Prüfungsprozess zu optimieren.
  • Nationaler Lehrplan: Der nationale Lehrplan integriert digitale Fähigkeiten als eine der Kernkompetenzen, die Schüler erwerben sollten.

Kersti Kesküla: Digitale Fähigkeiten sind wichtig und deren Förderung hilft dabei, Talente zu entdecken und für jeden eine solide Grundlage zu schaffen, sie sind aber nicht der Kern des Unterrichtes.

Chat GPT: 

  • Fernunterricht: Estland hat Resilienz in der Nutzung von Technologie zur Unterstützung des Fernunterrichts gezeigt, wie während der COVID-19-Pandemie, als viele Schulen auf Online-Unterricht umstellten.
  • Insgesamt spiegelt die Integration von Technologie in die Bildung in Estland das Engagement für digitale Innovation wider und stellt sicher, dass die Schüler gut auf das digitale Zeitalter vorbereitet sind. Diese Herangehensweise verbessert den Zugang zu Bildungsressourcen, fördert interaktives Lernen und bereitet die Schüler auf die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt vor.

PH Luzern: Welche digitalen Tools werden in Klassenzimmern häufig verwendet?

Kersti Kesküla: Es werden verschiedene digitale Tools und Technologien verwendet, um den Unterricht und das Lernen zu verbessern. Einige der häufig verwendeten digitalen Tools sind:

Chat GPT: E-Kool ist eine Online-Plattform, die für das Schulmanagement und die Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und Eltern verwendet wird. Sie bietet Zugang zu Noten, Stundenplänen, Hausaufgaben und anderen schulbezogenen Informationen.

Kersti Kesküla: «e-Kool» ist der Name für eine Plattform dieser Art. Es gibt mehrere weitere Optionen, wie z. B. «Microsoft Office 365 für Education», was viele estnische Schulen verwenden.

Chat GPT: 

  • Google Workspace for Education: Einige Schulen nutzen auch Google Workspace (ehemals G Suite) for Education, das Google Docs, Sheets, Slides und Google Classroom für Aufgaben und Zusammenarbeit.
  • Interaktive Whiteboards: Interaktive Whiteboards sind in estnischen Klassenzimmern weit verbreitet. Diese Boards ermöglichen es Lehrern, digitale Inhalte anzuzeigen, interaktive Lektionen durchzuführen und Schüler in verschiedenen Aktivitäten einzubeziehen.
  • Digitale Lernplattformen: Estnische Schulen nutzen oft digitale Lernplattformen, die Zugang zu E-Textbüchern, Bildungs-Apps und interaktiven Lernressourcen bieten. Diese Plattformen unterstützen das Blended Learning und das selbstgesteuerte Lernen.
  • Tablets und Laptops: Schüler haben möglicherweise Zugang zu Tablets oder Laptops für In-Class-Aktivitäten und Aufgaben. Diese Geräte werden für Recherchen, digitale Projekte und Online-Bewertungen verwendet.
  • Bildungs-Apps: Verschiedene Bildungs-Apps und Software werden in den Lehrplan integriert, um bestimmte Fachbereiche oder Fähigkeiten in Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften zu verbessern. Coding- und Programmierwerkzeuge: Estland legt grossen Wert auf die Vermittlung von Coding- und Programmierkenntnissen. Tools wie «Scratch», «Code.org» und andere Coding-Plattformen werden verwendet, um Schülern Programmierfähigkeiten beizubringen.
  • Digitale Bewertungstools: Online-Bewertungsplattformen werden für die Durchführung von digitalen Prüfungen und Quiz verwendet, um den Bewertungsprozess effizienter und zugänglicher zu gestalten.
  • Videokonferenztools: Videokonferenzplattformen wie Zoom oder Microsoft Teams wurden während der COVID-19-Pandemie weit verbreitet für das Fernlernen verwendet und werden weiterhin für virtuelle Lektionen und Besprechungen eingesetzt.
  • Lernmanagementsysteme: Lernmanagementsysteme (LMS) wie Moodle können von Schulen genutzt werden, um Kursinhalte, Aufgaben und die Kommunikation mit Schülern zu organisieren.
  • Digitale Bibliotheken: Digitale Bibliotheken und Online-Datenbanken bieten Schülern und Lehrern Zugang zu einer Vielzahl digitaler Ressourcen, einschliesslich E-Books, Artikeln und Forschungsmaterialien.
  • Diese digitalen Tools und Technologien sind in das estnische Bildungssystem integriert, um eine moderne und interaktive Lernumgebung zu unterstützen, die digitale Kompetenz zu fördern und das gesamte Bildungserlebnis für die Schüler zu verbessern.

PH Luzern: Wie geht Estland mit den sich verändernden Herausforderungen und Chancen im Bildungssektor um?

Kersti Kesküla: In Estland werden verschiedene Strategien und Ansätze verfolgt, um den sich verändernden Herausforderungen und Chancen im Bildungssektor zu begegnen. Dazu gehört die kontinuierliche Curriculumentwicklung: Estland aktualisiert und überarbeitet regelmässig seinen nationalen Lehrplan, um sicherzustellen, dass er den sich verändernden Bedürfnissen der Gesellschaft und des Arbeitsmarkts gerecht wird. Dies beinhaltet die Integration von digitaler Kompetenz, Coding und Kompetenzen des 21. Jahrhunderts in den Lehrplan:

Chat GPT: 

  • Lehrerfortbildung: Das Land investiert in die berufliche Weiterentwicklung der Lehrer, um sie mit den Fähigkeiten und Kenntnissen auszustatten, die für die Anpassung an neue Lehrmethoden und Technologien erforderlich sind. Kontinuierliche Fortbildungsprogramme halten Pädagogen auf dem neuesten Stand.
  • Digitale Integration: Estland betrachtet Technologie als integralen Bestandteil der Bildung. Es nutzt digitale Tools und Plattformen zur Unterstützung sowohl des Präsenz- als auch des Fernunterrichts. Diese Herangehensweise stellt sicher, dass Schüler und Lehrer auf das digitale Zeitalter vorbereitet sind.
  • Flexibilität und Innovation: Das estnische Bildungssystem fördert Flexibilität und Innovation in den Lehrmethoden. Dazu gehören personalisiertes Lernen, projektorientiertes Lernen und forschungsbasiertes Lernen, um Schülern die Erkundung ihrer Interessen und die Entwicklung von kritischem Denken zu ermöglichen.
  • Berufsbildung und -training (VET): Estland legt grossen Wert auf VET-Programme und passt sie an die sich ändernden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes an. Dies stellt sicher, dass die Schüler mit praktischen Fähigkeiten ausgestattet sind und reibungslos in die Arbeitswelt übergehen können.
  • Partnerschaften mit der Industrie: Die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Industriepartnern wird gefördert. Sie trägt dazu bei, die Bildung an die Bedürfnisse der Arbeitgeber anzupassen und den Schülern praktische Erfahrungen zu bieten.
  • Forschung und Datenanalyse: Estland führt Forschung und Datenanalyse durch, um Bildungstrends, Herausforderungen und Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Eine auf Beweisen basierende Entscheidungsfindung ist ein wesentlicher Bestandteil der Bewältigung sich entwickelnder Bildungsbedürfnisse.
  • Globales Engagement: Estland nimmt aktiv an internationalen Bildungsinitiativen und Bewertungen wie PISA und TIMSS teil, um sein Bildungssystem mit globalen Standards zu vergleichen und Einblicke in bewährte Verfahren zu gewinnen.
  • Inklusivität und Gerechtigkeit: Estland setzt sich dafür ein, sicherzustellen, dass Bildungschancen für alle zugänglich sind, unabhängig von sozioökonomischem Hintergrund oder Standort. Dazu gehört auch die Bewältigung der digitalen Kluft und die Unterstützung benachteiligter Schüler.
  • Einbeziehung der Interessengruppen: Das estnische Bildungssystem ermutigt zur Beteiligung verschiedener Interessengruppen, einschliesslich Schüler, Eltern, Lehrer und politischer Entscheidungsträger, um Politiken und Praktiken zu gestalten.
  • Adaptiver Politikrahmen: Estland unterhält einen adaptiven Politikrahmen, der auf aufkommende Herausforderungen und Chancen in der Bildung reagieren kann. Diese Flexibilität ermöglicht es dem System, sich bei Bedarf weiterzuentwickeln.
  • Die Verpflichtung Estlands zur Innovation, Digitalisierung und einer schülerzentrierten Herangehensweise positioniert es gut, um auf die sich entwickelnde Bildungslandschaft zu reagieren und von aufkommenden Chancen im Sektor zu profitieren.

Berufliche Weiterbildung von Lehrpersonen

PH Luzern: Wie werden Lehrpersonen unterstützt, um mit technologischen Fortschritten und der anhaltenden Digitalisierung Schritt zu halten?

Chat GPT: Lehrer in Estland werden unterstützt, um mit technologischem Fortschritt und laufender Digitalisierung Schritt zu halten, durch berufliche Weiterbildungsprogramme, In-Service-Training und den Zugang zu digitalen Tools und Ressourcen. Dies beinhaltet Schulungen zur effektiven Nutzung digitaler Technologien im Klassenzimmer, den Zugang zu digitalen Lernplattformen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Kollegen, um bewährte Praktiken zu teilen. Die Regierung und Bildungseinrichtungen priorisieren die digitale Kompetenz der Lehrer, um sicherzustellen, dass sie Technologie effektiv in ihre Unterrichtsmethoden integrieren können.

Kersti Kesküla: Es hängt jedoch stark von der persönlichen Offenheit oder Bereitschaft einer Lehrperson ab. Unter der älteren Generation von Lehrerinnen und Lehrern gibt es einige, die zwar das erforderliche Minimum tun, aber nicht die persönliche Initiative haben, Technologie weiter zu integrieren. Wenn man das durchschnittliche Alter der estnischen Lehrerinnen und Lehrer in Betracht zieht, ist diese Gruppe recht gross. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Fach nicht auf einem hohen Niveau unterrichtet wird.

PH Luzern: Werden die Weiterbildungsbedürfnisse der Lehrerinnen und Lehrer erhoben?

Kersti Kesküla: Ja, die Weiterbildungsbedürfnisse der Lehrerinnen und Lehrer in Estland werden in der Regel sowohl auf der Schulebene als auch auf nationaler Ebene erhoben. Jede Schule hat ein Budget. Schulen führen oft Bewertungen durch, um die spezifischen Weiterbildungsbedürfnisse ihres Lehrpersonals zu identifizieren. Dies kann durch Umfragen, Feedback von Lehrpersonen und Diskussionen zwischen Pädagoginnen und Pädagogen und Schulleitung geschehen. Die Schulleitung und die Lehrpersonen arbeiten zusammen, um die Bereiche zu identifizieren, die weiterentwickelt werden müssen.

Chat GPT: Auf nationaler Ebene führt das estnische Ministerium für Bildung und Forschung zusammen mit Bildungsbehörden und -organisationen Forschung und Bewertungen durch, um allgemeinere Trends und Bedürfnisse in der Lehrerfortbildung zu identifizieren. Diese Informationen werden genutzt, um Richtlinien und Programme zu entwickeln, die auf die sich wandelnden Schulungsbedürfnisse der Lehrer eingehen, insbesondere in Bereichen wie digitaler Kompetenz und 21. Jahrhundert-Fähigkeiten. Das Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass Lehrer Zugang zu relevanten und zeitgemässen Weiterbildungsmöglichkeiten haben, die den sich verändernden Anforderungen des Bildungssektors entsprechen, einschliesslich der Integration von Technologie und digitalen Tools in Unterricht und Lernen.

PH Luzern: Welche Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für Lehrerinnen und Lehrer innerhalb einzelner Schulen oder über Schulen hinweg?

Chat GPT: In Estland gibt es verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer, sowohl innerhalb einzelner Schulen als auch über Schulen hinweg. Diese Möglichkeiten sollen Lehrer in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen und sie über die neuesten pädagogischen Praktiken auf dem Laufenden halten. Hier sind einige gängige Optionen …

Kersti Kesküla: Das ist ein Bereich, in dem die Bedingungen stark variieren.

Chat GPT: 

Innerhalb einzelner Schulen:

  • Fortbildungen: Viele Schulen bieten Fortbildungsveranstaltungen und Workshops an, die von erfahrenen Pädagogen oder externen Experten durchgeführt werden. Diese Veranstaltungen behandeln Themen wie neue Unterrichtsmethoden, Klassenmanagement und Aktualisierungen des Lehrplans.
  • Zusammenarbeit unter Kollegen: Lehrer arbeiten oft mit ihren Kollegen in derselben Schule zusammen, teilen bewährte Praktiken, Unterrichtspläne und innovative Unterrichtsstrategien.
  • Professionelle Lerngemeinschaften (PLCs): Einige Schulen gründen PLCs, in denen sich Lehrer regelmässig treffen können, um pädagogische Herausforderungen zu besprechen, Ideen auszutauschen und gemeinsam an der Verbesserung der Schülerergebnisse zu arbeiten.
  • Mentorenprogramme: Erfahrene Lehrer können als Mentoren für neuere Lehrer fungieren, indem sie Anleitung, Unterstützung und ihr Fachwissen weitergeben.
  • Beobachtungen und Feedback: Peer-Beobachtungen und konstruktives Feedback helfen Lehrern, über ihre Unterrichtsmethoden nachzudenken und Verbesserungen vorzunehmen.
  • Über Schulen hinweg: Lehrernetzwerke: Lehrer können an Netzwerken oder Vereinigungen teilnehmen, die Pädagogen aus verschiedenen Schulen zusammenbringen, um Wissen auszutauschen, an Workshops teilzunehmen und pädagogische Themen zu diskutieren.
  • Universitätskurse: Viele Universitäten in Estland bieten Fortbildungskurse und Programme für Lehrer an. Diese Kurse behandeln eine Vielzahl von Themen und können zu fortgeschrittenen Abschlüssen oder Zertifikaten führen.
  • Konferenzen und Seminare: Lehrer können nationale und internationale Konferenzen und Seminare zum Thema Bildung besuchen. Diese Veranstaltungen bieten Gelegenheiten, von Experten zu lernen, Kontakte zu knüpfen und auf dem Laufenden zu bleiben über pädagogische Trends.
  • Online-Lernen: Online-Plattformen und Kurse bieten Lehrern bequeme Möglichkeiten für selbstgesteuertes Lernen und die Erkundung neuer Bildungstechnologien und pädagogischer Ansätze.
  • Studienbesuche: Lehrer haben möglicherweise die Gelegenheit, andere Schulen oder Länder zu besuchen, um verschiedene Unterrichtspraktiken zu beobachten und neue Perspektiven zu gewinnen.
  • Regierungsinitiativen: Die estnische Regierung und Bildungsbehörden können spezielle Programme oder Projekte zur Lehrerentwicklung initiieren. Beispielsweise Initiativen im Bereich der digitalen Bildung oder inklusiver Unterrichtspraktiken.
  • Gemeinsame Projekte: Lehrer aus verschiedenen Schulen können an gemeinsamen Projekten oder Forschungsarbeiten zusammenarbeiten, um voneinander zu lernen und von deren Erfahrungen und Fachkenntnissen zu profitieren.
  • Es ist erwähnenswert, dass das estnische Bildungssystem grossen Wert auf die berufliche Entwicklung der Lehrer legt und erkennt, dass gut vorbereitete Pädagogen für die Qualität der Bildung unerlässlich sind. Lehrer haben Zugang zu einer Vielzahl von Ressourcen und Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse während ihrer gesamten Karriere zu erweitern.

Kersti Kesküla: Das sind viele Optionen, die oft aufgrund der durch den Lehrpersonenmangel ausgelösten hohen Arbeitsbelastung zu wenig genutzt werden – oder gar ungenutzt bleiben. Wenn beispielsweise eine Lehrerin oder ein Lehrer an einem Seminar oder einer Konferenz teilnehmen möchte, ist es schwierig, einen Ersatz für sie oder ihn zu finden, was bedeutet, dass eine Teilnahme schwierig ist. Noch schwieriger ist es demzufolge bei längeren Weiterbildungsprogrammen.

PH Luzern: Haben Schulen Bildungspartnerschaften, beispielsweise mit Partnerinnen und Partnern aus dem Bereich «Business und Economy»?

Kersti Kesküla: Ja, Schulen in Estland haben Bildungspartnerschaften, z. B. mit Partnerinnen und Partnern aus dem Bereich Wirtschaft und Wissenschaft.

Chat GPT: 

  • Arbeitsplatz-Lernen: Schulen arbeiten mit Unternehmen zusammen, um den Schülern Möglichkeiten für Arbeitsplatz-Lernen, Praktika und Ausbildungen zu bieten. Dies ermöglicht es den Schülern, praktische Erfahrungen in den Bereichen «Business und Economy» zu sammeln.

Kersti Kesküla: Dies ist genaugenommen nicht in der Grund- und Sekundarschulbildung der Fall – wo es jedoch Exkursionen gibt – sondern in Berufsschulen.

Chat GPT: 

  • Gastvorträge und Branchenexperten: Unternehmen können Gastredner oder Branchenexperten bereitstellen, um Vorträge, Workshops oder Karrieregespräche an Schulen zu halten. Dies hilft den Schülern, das im Klassenzimmer Gelernte mit praktischen Anwendungen in der Geschäftswelt zu verbinden.
  • Bildungsprogramme: Einige Schulen arbeiten mit Unternehmen zusammen, um Bildungsprogramme zu entwickeln und umzusetzen, die den Bedürfnissen der Branche entsprechen. Diese Programme können spezialisierte Kurse oder Schulungen in Bereichen wie Unternehmertum, Finanzen oder Marketing anbieten.

Kersti Kesküla: In der Regel findet dies eher nach der Grundschulbildung statt.

Chat GPT:  

  • Berufsberatung: Unternehmen können Schulen dabei unterstützen, indem sie den Schülerinnen und Schülern Berufsberatung und anbieten. Sie können Einblicke in Berufswege, Trends auf dem Arbeitsmarkt und die erforderlichen Fähigkeiten in den Bereichen «Business und Economy» geben.

Kersti Kesküla: Ich kann nicht sagen, dass Unternehmen in diesem Bereich unterstützen. Es gibt einen Berufsberatungsdienst; normalerweise wird dieser während des letzten Jahres der Grundschulbildung angeboten. Vorher und nachher ist die Berufsberatung freiwillig und offen für alle. Die Beraterinnen und Berater können Unternehmen in ihre Programme aufnehmen, stehen jedoch nicht direkt im Zusammenhang mit dem Schulsystem.

Chat GPT: 

  • Ressourcenaustausch: Schulen und Unternehmen können Ressourcen austauschen, wie z. B. Unterrichtsmaterialien, Technologie und Ausrüstung, um die Qualität der Bildung zu verbessern und die Schüler auf zukünftige Karrieren vorzubereiten.

Kersti Kesküla: In Berufsschulen und auf Hochschulebene.

Chat GPT: 

  • Forschung und Projekte: Zusammenarbeiten mit Unternehmen können zu gemeinsamen Forschungsprojekten, Geschäftssimulationen oder unternehmerischen Wettbewerben führen, die den Studierenden wertvolle praktische Erfahrungen bieten.

Kersti Kesküla: Hauptsächlich auf Universitätsniveau.

Chat GPT: Diese Partnerschaften fördern eine engere Verbindung zwischen dem Bildungssystem und der Wirtschaftsgemeinschaft und gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler gut auf Karrieren im Bereich «Business und Economy» vorbereitet sind.

PH Luzern: Wie werden Lernende in Estland auf ihre berufliche Laufbahn vorbereitet?

Chat GPT: Das estnische Bildungsmodell konzentriert sich hauptsächlich auf die Wirtschaft und die Vorbereitung auf die Arbeitswelt. Akademische Zivilgesellschaft und Unternehmen nehmen an der Gestaltung der Programme teil. Sowohl die Sekundar- als auch die Tertiärbildung umfassen umfangreiche Praktika, die es den Schülern ermöglichen, mit etwas Erfahrung in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Nach der 9. Klasse können die Schüler zwischen einer Berufsschule, einer Berufsausbildung in einer Berufsschule oder der Fortsetzung ihrer Ausbildung in der Sekundarstufe II an einem Gymnasium wählen. Praktika sind so stark integriert, dass jeder dieser Karrierewege/Bildungswege einer Berufsausbildung stark ähnelt. Praktika machen bis zu 50 % der wöchentlichen Stunden aus.

Kersti Kesküla: Es gibt eine laufende Debatte zwischen Unternehmern und dem Bildungssystem darüber, ob Lehrpläne für die Anforderungen der Wirtschaft konzipiert werden sollten oder ob der Schwerpunkt auf der Erweiterung der Horizonte und der Entwicklung einer guten Allgemeinbildung liegen sollte, welche die Gesellschaft so gestalten, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden und nicht diejenigen der «Wirtschaft». Grundschulen und die Sekundarstufe II konzentrieren sich eher nicht auf eine akademische Bildung und persönliche Entwicklung. Die gezielte Vorbereitung auf Karrieren beginnt eher in Berufsschulen oder auf Hochschulebene.


Kontakt

Leiterin Abteilung Erwachsenenbildung
Daniela Münch
Dr. phil.
Frohburgstrasse 3
6002 Luzern
daniela.muench@phlu.ch
Portrait
spacer