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Es kann am Abend schon wieder ganz anders sein, als es am Morgen war. 2020 – ein Jahr mit vielen Unbekannten.
Das Pädagogische Medienzentrum (PMZ) war zu Jahresbeginn – auch ohne Corona – bereits auf knackige zwölf Monate gefasst. Angesagt war schon länger der grosse schweizweite Wechsel des Bibliothekssystems auf Ende Jahr und im Herbst sollte der 50. Geburtstag des PMZ gebührend gefeiert werden. Dass das Jahr 2020 zusätzliche Flexibilität vom ganzen Team fordern und mit Corona alle vor noch nie dagewesene Herausforderungen stellen würde, wurde im ersten Quartal rasch deutlich. Mit grosser Flexibilität und Offenheit aller Beteiligter gelang es dem PMZ, die grossen Ziele am Abend zu erreichen, auch wenn nicht immer zu den am Morgen erwarteten Bedingungen und auf den geplanten Wegen.
Am 7. September 1970 war es so weit: Im Schulhaus Tribschen wurde das Didaktische Zentrum (DZ) eröffnet und somit der Grundstein für die erfolgreiche Geschichte des PMZ gelegt.
Das DZ entstand auf Initiative des Lehrervereins der Stadt Luzern und ist heute das Pädagogische Medienzentrum (PMZ) Luzern der PH Luzern. Das PMZ ist zuverlässige Dienstleisterin und versorgt die Lehrerschaft des Kantons Luzern mit zeitgemässen, aktuellen und pädagogisch wirkungsvollen Unterrichtsmedien. Dies, wie schon während der letzten 50 Jahre, im Spannungsfeld von aktuellen gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen.
Zum 50-Jahr-Jubiläum wurden die Volksschulklassen aus dem Kanton Luzern vom 8. Oktober bis 11. November zum Besuch der Ausstellung «CLEVER – spielend intelligent einkaufen» in die Sentimatt eingeladen. Die gemeinsam mit der Stiftung Biovision organisierte Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit und Konsum war ein toller Erfolg. Das PMZ ist dankbar, dass die Ausstellung trotz Corona möglich war und 48 Schulklassen unter Einhaltung der Schutzmassnahmen im eingerichteten Shop einen cleveren Einkauf tätigen und das Jubiläumsgeschenk einlösen konnten.
Zur Eröffnung, die ohne Publikum und Fest stattfand, begaben sich als erste Personen die Influencerin Anina Gepp alias «Aniahimsa», der mehrfache Paralympics-Sieger und -Weltmeister Lukas Christen sowie die Fachleiterin WAH (Wirtschaft, Arbeit, Haushalt) der PH Luzern, Claudia Wespi, auf die mehrdimensionale Shoppingtour in der Sentimatt. Nach der symbolischen Durchschneidung des roten Bandes lancierten sie den Wettbewerb «Schlag den Promi», bei dem weitere Besucherinnen und Besucher Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit ihrer Einkaufsgewohnheiten messen und vergleichen können.
475 Bibliotheken bilden seit dem 7. Dezember 2020 ein neues, schweizweites Netzwerk, das über die Rechercheplattform swisscovery Zugriff bietet auf den gesamten wissenschaftlichen Medienbestand der Schweiz. Eine dieser Bibliotheken ist auch das PMZ. Suchportal, Benutzerausweis, Gebühren, Ausleihfristen sowie Katalogregeln aller beteiligten Bibliotheken wurden harmonisiert.
Für das PMZ-Team war das Jahr geprägt von Test- und Lernphasen in digitaler Form, um auf den Startpunkt Anfang Dezember einen kleinen Vorsprung zu haben. Zwei Teammitglieder waren als «Functional Experts» intensiv in die Tests der Region Zentralschweiz eingebunden. Davon hat der Betrieb des PMZ sehr profitieren können. Gewisse Dienstleistungen, die nur didaktische Zentren anbieten (z. B. Buchungen auf Termin), konnten dank des grossen Engagements der Kolleginnen erhalten und eingebunden werden.
Die Implementierung des neuen Systems betrifft Abläufe und Prozesse innerhalb des PMZ. Diese Anpassungsarbeiten werden sicher auch 2021 noch Raum einnehmen.
Ab Februar war klar: Mit der globalen Pandemie kommt etwas auf uns zu. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der PH Luzern und der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB Luzern) hat das PMZ rasch nach möglichen Lösungen für Dienstleistungen bei geschlossenem Betrieb gesucht. PH-intern wurden Schutzmassnahmen für das PMZ-Personal getroffen, gemeinsam mit dem Hausdienst die Besucherführung geregelt, Schutzkonzepte geschrieben, Material bestellt, Bescheide abgewartet, Verordnungen gelesen, die Kommunikation angepasst, Zoom-Sitzungen abgehalten, Einsatzpläne geschmiedet und immer wieder Anpassungen vorgenommen. In dankenswerter Zusammenarbeit mit der ZHB Luzern ist es dem PMZ beim ersten Lockdown gelungen, innerhalb von zwei Tagen auf Post- und Scanversand umzusteigen und diese Dienstleistungen zu einem reduzierten Preis anbieten zu können.
Digitale Lehrmittelangebote und Hinweise auf Online-Ressourcen wurden auf einer vom Leistungsbereich Dienstleistungen eingerichteten Website gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Als einer der drei ersten Standorte in Luzern hatte das PMZ bereits im Mai die Türen wieder geöffnet und eine kontaktlose Abholung und Rückgabe organisiert. Der Bestand war für Nutzerinnen und Nutzer in einem ersten Schritt nur bestellbar zur Abholung und Medien wurden nach Rückgabe drei Tage in Quarantäne behalten, bevor sie weiterbearbeitet wurden. Doch sobald man weitere Kenntnisse zu Covid-19 hatte und die Zahlen der ersten Welle sanken, wurde der Betrieb unter den vorgegebenen Auflagen wieder erweitert.
Auf Ende Jahr mussten die Bibliotheksarbeitsplätze aufgehoben werden. Ein Verweilen und Arbeiten im PMZ war nicht mehr möglich.
Neu oder den Umständen angepasst:
Bewährtes
Bei den Zahlen zeigen sich die Auswirkungen von Corona auf den PMZ-Betrieb deutlich. Auch trotz alternativer Angebote wie Post- oder Scanversand und Abholmöglichkeiten bei geschlossenem Betrieb wurden knapp ein Drittel weniger Ausleihen getätigt.